Auf Wiedersehen Büro
Das Ende der festen Arbeitsplätze
Das "abgefahrenste Büro Deutschlands" hat es unlängst in die "Bild"-Zeitung geschafft - die renovierte Google-Niederlassung in Hamburg. Hier gibt es alles, was sich das junge Angestelltenherz erträumt: Smarte, erfolgreiche Menschen in einer ausgefallenen Umgebung, die ihr hohes Engagement und ihre ausgewiesene Kompetenz angemessen reflektiert. Kein flackerndes Neon-Licht, kein nackter Gipskarton, keine kalten Meeting-Räume. Das Büro sieht nicht wie eine Aussegnungshalle aus.
Auch Johannes Pruchnow zog noch als Managing Director Business beim Carrier Telefónica gegen die traditionelle Raumgestaltung zu Felde. Er ließ seine Büros umbauen und wettete im vergangenen Jahr mit dem CIO-Magazin, "dass 2021 mehr als die Hälfte aller Arbeitenden keinen festen Büroarbeitsplatz mehr hat." Schließlich stehe die Arbeitswelt durch Mobiltechnologien vor einem radikalen Wandel. "Das Büro, so wie wir es heute kennen, wird seine Bedeutung als zentraler Anlaufpunkt in unserem Arbeitsleben massiv einbüßen", schrieb Pruchnow.
Starke Worte: "Und wir werden die neue Flexibilität und Freiheit lieben und uns kaum vorstellen können, wie man früher nur an einem Ort arbeiten konnte." Nur das alte, stickige Großraumbüro werde niemand vermissen, prognostizierte der Manager, der unlängst als CEO zum TK-Anbieter Versatel wechselte.
Zukunftswette - Jeder zweite Arbeitsplatz verschwindet |
"Ich wette, dass im Jahr 2021 mehr als die Hälfte aller Arbeitenden keinen festen Büroarbeitsplatz mehr hat", schreibt der ehemalige Telefónica-Manager im CIO-Jahrbuch 2012. Pruchnow, der inzwischen zum TK-Anbieter Versatel gewechselt ist, sieht die Arbeitswelt vor einem radikalen Wandel. "Das Büro, so wie wir es heute kennen, wird seine Bedeutung als zentraler Anlaufpunkt in unserem Arbeitsleben massiv einbüßen", prognostiziert der Manager. Einige Gründe: die ungebremste Nachfrage nach Smartphones, die zunehmende Mobilisierung der Mitarbeiter und der Wunsch vieler Menschen nach Flexibilität in der Arbeitsorganisation, um Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. "Gerade Wissensarbeiter - und ihr Anteil an der Wertschöpfung steigt in den Industriestaaten zunehmend - brauchen ein stimulierendes Umfeld, das Freiheiten bietet", schrieb Pruchnow. Dazu zähle auch die Freiheit, den Arbeitstag selbst zu organisieren und weitgehend über Arbeitszeit und -ort zu entscheiden. Eine fortschrittliche Einstellung kann Pruchnow nicht abgesprochen werden: "Im Zentrum unserer Arbeit stehen wir als Personen - genau da, wo wir gerade sind, ist unser Arbeitsplatz. Die Konsequenz daraus ist, unsere Arbeit nun dementsprechend mobil zu organisieren." Damit ist er weiter als viele andere Führungskräfte, die noch von der traditionellen Hierarchie an der Spitze gehalten werden. Zum Abschluss bietet er noch eine Wette an: "Nur das alte, stickige Großraumbüro, das wird niemand vermissen." Allerdings wird sich wohl kaum jemand finden, der diese Wette eingeht. |