Nichts als Ankündigungen
iPad-Rivalen: Nur heiße Luft
Bild, Tagesschau und Stern haben gezählt: Genau 80 Konkurrenten für das iPad sollte es auf der Consumer Electronic Show (CES) vom 6. bis 9. Januar in Las Vegas zu sehen geben. Die Infos beruhen indes - wie so oft - nicht auf eigenen Recherchen, sondern auf den vagen Angaben des Veranstalters. Bei Spiegel Online immerhin stießen diese Zahlen gleich auf Skepsis. Hier ist vorsichtiger von "40 bis 80" neuen Tablet-PCs die Rede - und das auch nur in Anführungszeichen.
Der österreichische Journalist Georg Holzer hat sich die Arbeit gemacht, alle Tablet-Neuerscheinungen der CES in eine Tabelle bei Google-Docs zu übertragen. Seine Fleißarbeit endet mit dem "Vizio Tablet" in Zeile 54. Zieht man, wie einst Mady Riehl bei Dalli Dalli, die doppelten Nennungen ab, die sich bei ansonsten baugleichen Geräten aus unterschiedlichen Bildschirmgrößen oder System-Varianten ergeben, bleiben 36 übrig.
Angesichts dieser stark variierenden Angaben spricht die österreichische Tageszeitung Der Standard von einer "Tablet-Fata-Morgana": "So gut wie alle auf der CES vorgestellten Tablets fallen bis auf weiteres in die Kategorie ‚Vaporware’", heißt dort die höfliche Umschreibung für "vor allem heiße Luft". Außer dem iPad und dem Samsung Galaxy Tab habe es dort keine funktionsfähigen Geräte zu sehen gegeben, rückt Der Standard die Zahlen gerade.
Das Problem ist: Die meisten Hersteller der iPad-Alternativen setzen bei ihren Geräten auf "Honeycomb" - eine auf größere Bildschirme optimierte Variante des Mobilbetriebssystems Android 3.0. Dabei ist das Betriebssystem noch gar nicht fertig. Auf der CES war es nicht einmal als Demo zu sehen, von lieferbaren Geräten also ganz zu schweigen.