Praxis-Erfahrungen
4 Ratschläge für Server-Virtualisierung
Die Anbieter von Virtualisierungs-Software erwecken gerne den Eindruck, als ob sich Server-Virtualisierung längst überall durchgesetzt hätte und zu einer unbedingten Notwendigkeit in den Unternehmen geworden wäre. Dem ist aber keinesfalls so. Wie aktuelle Untersuchungen der Marktbeobachter belegen, liegt die Adoptionsrate von Server-Virtualisierung in Westeuropa durchschnittlich bei 20 Prozent, in Deutschland sogar leicht darunter.
Und bei den Unternehmen, die diese Technologie einsetzen, machen die virtualisierten Server noch immer weniger als die Hälfte aller Server aus. Selbst in den USA, in denen die Unternehmen angeblich weit weniger Bedenken bei dem Einsatz neuer Technologien haben sollen, sind es nur 18 bis 20 Prozent der Unternehmen, die bereits Server-Virtualisierung im Einsatz haben.
Das bedeutet, dass sich die meisten Anwender noch immer zurückhalten und die jährlichen Wachstumsraten eher bescheiden sind. Selbst bei den Early Adopters ist die Anzahl von Test- und Entwicklungsumgebungen vergleichsweise hoch, die auf virtuellen Maschinen laufen – in Deutschland sind es laut IDC 33 Prozent, während 67 Prozent auf produktive Anwendungen entfallen. Ob zu den produktiven Umgebungen aber wirklich schon geschäftskritische Applikationen wie Datenbanken oder ERP-Software gehören, dürfte nur im Einzelfall gegeben sein.
Von Herstellerseite werden gerne Zahlen von 20 bis 100 virtuellen Maschinen angegeben, die auf einem einzigen physikalischen Server laufen. IDC hat etwas anderes herausgefunden: De facto sind es in Deutschland 6,63 und in Großbritannien 7,35 virtuelle Maschinen pro physikalischem Server (alle Zahlen von 2009).