Rechenzentren ineffizient

Server-Virtualisierung kaum Realität

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Komplexe Infrastrukturen und wenig System-Management: Laut einer Oracle-Studie muss die Hälfte der Firmen in den nächsten zwei Jahren neue Rechenzentren bauen.

Unternehmen hinken beim Einsatz moderner und innovativer Technologien in Rechenzentren hinterher. Sie können daher keinen Mehrwert aus ihren IT-Anwendungen ziehen. Zu diesem Kernergebnis kommt der "Next Generation Data Center Index", den das britische IT-Marktforschungsfirma Quocirca im Auftrag des Software-Herstellers Oracle durchführte. Aufgrund der schlechten Performance will knapp die Hälfte der europaweit mehr als 900 befragten Firmen innerhalb der nächsten zwei Jahre ein neues Rechenzentrum aufbauen.

Komplexe Infrastrukturen sind Performancebremse

Server-Virtualisierung und andere Technologien sorgen für mehr Performance im Rechenzentrum. Bisher setzen Unternehmen diese zu wenig ein.
Server-Virtualisierung und andere Technologien sorgen für mehr Performance im Rechenzentrum. Bisher setzen Unternehmen diese zu wenig ein.
Foto: Oracle Quocirca

Für ihre Rechenzentrums-Strategien erzielten die Firmen auf einer Skala von null bis zehn im Schnitt einen Indexwert von 5,32, wobei die zehn der Bestwert ist. Mit einem Indexwert von 6,09 schnitten im Gesamtvergleich die Rechenzentren in Deutschland und in der Schweiz noch am besten ab.

Es folgen die skandinavischen Länder mit einem Index von 5,95, Benelux (5,64), England (5,43), Frankreich (4,91), Portugal und Spanien (4,73) sowie Italien (4,50). Aus Branchensicht erzielen Telekommunikationsanbieter (6,55), Versorgungsunternehmen (5,91) sowie Finanzdienstleister (5,80) die besten Indexwerte. Schlusslichter im Branchenindex sind der öffentliche Sektor sowie die Einzelhandelsbranche.

Die Ursachen für die schlechte Leistungsfähigkeit der Rechenzentren liegen häufig in zu komplexen und ineffizienten IT-Infrastrukturen. Nur ein Fünftel der befragten Betriebe hat bislang formalisierte Mechanismen für das System-Management etabliert. 24 Prozent betreiben die Verwaltung pro Applikation und ein Fünftel pro Betriebssystem.

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