Zukunft gehört Big Data

EMC und die nächste Killer-Applikation

05.04.2012
Von Hartmut  Wiehr

Kompensiert werden die Folgen der Krise im Unternehmensbereich durch positive Zahlen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen: Laut IDC und EMC sind das vor allem das stetige Wachstum privater Fotos und Videos, von Aufnahmen von Überwachungskameras (London zum Beispiel ist voll davon), Daten von Sensoren und Telefongesprächen oder von den Social MediaSocial Media von Youtube bis Myface. Außerdem verlangen immer mehr Gesetze und Compliance-Regelungen, dass Informationen langfristig digital erfasst werden. Alles zu Social Media auf CIO.de

Mit Data Scientists an neue Wachstumsgrenzen vorstoßen

Neben Pat Gelsinger von EMC (früher bei Intel) trat in London eine Phalanx von so genannten "Data Scientists" an, die alle das Datenwachstum auf ihren jeweiligen Spezialgebieten mit harten Fakts und bunten Bildern untermauerten. Zum Beispiel Peter Hinssen, Autor des Buches "The New Normal". Er sprach von einer "explosion of data", verursacht durch "new devices", "consumerization" und "digital natives". Hinter den Unmassen von Daten lauere eine "geheime Intelligenz" – ein Sinn, den es nur zu enträtseln brauche, um ihn kommerziell nutzbar zu machen. Seine Kernaussage: "Information is the new oil" und sozusagen das neue Schmiermittel der Ökonomie.

Wo sich echte Londoner und nicht nur Touristen bewegen, befinden sich Ansatzpunkte für die Eröffnung neuer Läden. Die Analyse von Big Data macht es möglich.
Wo sich echte Londoner und nicht nur Touristen bewegen, befinden sich Ansatzpunkte für die Eröffnung neuer Läden. Die Analyse von Big Data macht es möglich.
Foto: EMC

So könne man heute ziemlich einfach an Hand der Mobilfunkdaten feststellen, wo sich echte Londoner – anders als die Touristen, die sich immer an den gleichen Plätzen tummeln – wirklich bewegen. Diese Bewegungsdaten seien, so Hinssen, von extremer Wichtigkeit zum Beispiel für Retailer: Entlang der hauptsächlichen Routen der Londoner werde es sich überproportional lohnen, Läden aufzumachen oder mit Werbung präsent zu sein.

Tesco testet schon

Retail-Ketten wie Tesco und andere könnten ebenfalls profitieren, wenn sie über Datenmaterial von Ladenkunden verfügten, die mit ihren SmartphonesSmartphones Preisschilder einscannen und Preisvergleichsseiten im Internet aufrufen oder direkt bei Tesco anklicken. Tesco hat bereits eigene Preisvergleichsseiten eingerichtet, um näher an Kunden und Interessenten heranzukommen. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Der britische Retailer Tesco nutzt schon seit 2009 Kundendaten, um sein Geschäft an die Konsumgewohnheiten anzupassen.
Der britische Retailer Tesco nutzt schon seit 2009 Kundendaten, um sein Geschäft an die Konsumgewohnheiten anzupassen.
Foto: EMC

Laut Hinssen hinkten sehr viele Unternehmen wegen ihrer veralteten internen Struktur heute hinter den schnellen Marktentwicklungen hinterher. "Big Data" oder Analytics seien geeignete Mittel, um wieder den Anschluss an dynamische Märkte und sich schnell verändernde Konsumgewohnheiten zu bekommen. Der "Data Scientist" spricht auch von "TMI" – Too Much Information. Es ginge nicht nur um das schiere Volumen der Datenberge, sondern darum, die Nadel im Heuhaufen zu finden.

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