Managed Storage bei Lanxess
"Komplette Auslagerung zu komplex"
Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte. Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.
Ausgerechnet im Krisenjahr 2008 stand bei Lanxess die Entscheidung an: Was tun mit der überalterten Speichertechnik? Niemandem war nach Investieren zumute. Cloud erschien zu unsicher. Heraus kam eine Managed-Services-Lösung, zusammen mit dem Dienstleister Fujitsu. Unsere Schwesterpublikation CIO sprach mit dem Infrastrukturverantwortlichen Christian Günther, ob er die Entscheidung bereut.
CIO : Managed Services heißt, dass die Speichertechnik immer noch bei Ihnen im Keller steht. Das klingt in Zeiten von Cloud Computing nicht mehr ganz modern.
Günther: Es galt, eine überalterte Serverhardware aufgrund verlängerter Investitionszyklen dringend zu ersetzen - bei gleichzeitig immens gestiegenem Speicherbedarf.
Aber warum Managed Storage? Sie hätten doch ganz andere Speicherkonzepte in Betracht ziehen können.
Selbstverständlich haben wir Alternativen geprüft, vom klassischen Outsourcing über Outtasking bis hin zum Cloud Computing. Letzteres erschien uns damals noch nicht reif genug. Aber entscheidend ist: Die einschlägigen Storage-Anbieter verkaufen Ihnen nun mal nicht genau die zusätzliche Kapazität in Gigabyte-Häppchen, die Sie heute und morgen benötigen, sondern Sie müssen als Anwender massiv in Vorleistung gehen - also investieren. Hier sprechen Sie von hohen Investitionsvolumina, die dann auch langfristig gebunden sind.
Managed Storage war also für Sie einfach die günstigste Lösung?
So verkürzt lässt sich das natürlich nicht darstellen. Lanxess produziert in 24 Ländern an 45 Standorten. Insofern konnten wir nicht einfach irgendwo ein zentrales Data Center hinstellen. Deshalb haben wir zu Beginn kalkuliert, was uns der vollständige Betrieb in Eigenregie kosten würde. Auf dieser Basis haben wir uns dann verschiedenen Dienstleistern angenähert. Relativ schnell lagen dann Managed Services als sinnvollste Alternative auf dem Tisch: leistungsorientierte Abrechnung, verschiedene Speicherklassen, Onsite-Management, hohe Verfügbarkeit auf der Basis klarer Service Level Agreements sowie ein konsolidiertes Reporting. Und die Dienstleistung musste mit unserem internen Service-Management korrespondieren.