Top-CIOs


Exklusiv-Studie für 2005

Die Pläne der Top-CIOs

Doch auch Siemens-Mann Otterbach setzte ohne Vorstandsmandat seine Idee durch. Seine Anforderung an mobile Technologien für die Zukunft war klar und einfach formuliert: "permanent on air sein". "Durch die Verbreitung von UMTS wird die On-Air-Zeit länger werden", sagt Otterbach, der per Application Service Provider (ASP) und Terminal-Servern mobile Endgeräte mit einer Serverfarm verbinden will. Das größte Problem sei ohnehin meist nicht die Technik, sondern das Verhalten der Nutzer: "Vor ASP haben wir Usern 20 Jahre lang erklärt, das der PC ihr ein und alles ist, und plötzlich heißt es: da gibt es nur noch einen Terminal, die Logik ist im Netz und auf den Servern - das ist schwer zu verdauen", so Otterbach, dem es auch mit der Internettelefonie so geht: "Ich habe kein Telefon mehr und keine Wählscheibe, wie zuvor jahrzehntelang, sondern nutze die Software in meinem PC.

"Wachstumsbereiche erfordern auch immer, dass das Unternehmen zum Lernen bereit ist", sagt Capgemini-Mann Bettels. Zahlreiche ProjekteProjekte aus diesen Bereichen haben ungeahnte Hürden zu überwinden, für die Zeit- und Geldpuffer geschaffen werden sollten. Diese Erfahrung machte auch Arno von der Eltz, der als CIO der Wacker ChemieChemie 2004 eine Wafer-Produktionsstätte mit IP-Telefonie ausstattete und feststellte, "dass es sich hier um eine Anwendung handelt". "Wir haben schlicht vergessen, das Ding gegenüber den Anwendern zu vermarkten. Es gab veränderte Tastenfunktionen, keine Katastrophenkonzepte - und schließlich läuft die Anwendung ja über den Server", so von der Eltz, der hier in ein Experimentierfeld geraten war. "Business Cases gab es nicht mal von den IT-Anbietern." Alles zu Projekte auf CIO.de Top-Firmen der Branche Chemie

Auch für seine persönlichen PDA-Favoriten, die Blackberrys, sucht von der Eltz, nach internem Jobwechsel seit Januar 2005 Geschäftsführer des Bereichs Polymers, noch immer nach Business Cases. "Wir wollen Blackberrys im Bereich Management und Vertrieb einsetzen", so von der Eltz.

Schmerzhaftes Lernen ist Alltag

Große Schritte in Bezug auf die Mobilität hat auch Christoph Ganswindt vor. Der Leiter Information Management bei Lufthansa Passage plant Verbesserungen bei den Informationssystemen für die Piloten: Seit fast drei Jahren rufen Lufthansa-Piloten vor dem Abflug via Laptop aktuelle Wetter- und Flugdaten, digitalisierte Karten oder Informationen über den Trimming-Zustand (die Schwerpunktberechnung des Flugzeugs) ab. Mittels Breitband-Internetzugang sollen künftig Aktualisierungen während des Flugs möglich sein.

Zudem möchte der IT-Manager sämtliche Anwendungen an allen Arbeitsplätzen von Lufthansa Passage über Web-Technologie einführen. "Damit wollen wir eine enge Anbindung der Arbeitsplätze von Cockpit und Kabine herstellen", erläutert Ganswindt. "Die Infrastrukturvoraussetzungen sind allerdings nicht überall auf der Welt gleich", stellt Ganswindt fest. Er zählt 350 Standorte weltweit, von denen über 300 weniger als zehn Mitarbeiter vor Ort hätten. "An einigen Standorten haben die Mitarbeiter kein ISDN zur Verfügung, zudem sind große Bandbreiten nötig, das ist sehr teuer", konstatiert Ganswindt und spricht von einem schmerzhaften Lernen.

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