Zentrale gegen dezentrale IT
Scharfe Kontroverse über IT-Organisation
Über die Organisation der IT tobt ein scharfe Kontroverse: Alles in einer zentralen Einheit bündeln, sagen die einen. Dieser Ansatz sei von gestern und eine eigenständige IT-Abteilung nahezu überflüssig, kontern die anderen. Sie raten dazu, die Fachabteilungen über notwendige Beschaffungen selbst entscheiden zu lassen oder an regionale IT-Experten zu delegieren. Beides Quatsch, entgegnen jetzt die Analysten von Ovum. In Organisationen von gewisser Größe führe nur der Mittelweg zum Erfolg. Leider aber ist dieser besonders steinig.
Die Kernbotschaft von Ovum: Die Komplexität von IT-Entscheidungen lässt sich nicht so vereinfachen, dass triviale und pauschale Rezepte helfen. Es muss für alle denkbaren Fälle einzeln entschieden werden, welche IT-Lösungen für eine ganze Unternehmensgruppe zentral verwaltet werden sollten, was in die Hände von IT-Experten in den einzelnen Segmenten des Unternehmens gehört und was so richtig nur die Business-Seite beurteilen kann.
Den Überblick darüber kann nur einer haben: der CIO. Allerdings sehen die Ovum-Analysten dafür eine wichtige Voraussetzung: Reife. Was damit gemeint ist, lässt sich getrost doppelt interpretieren. Zum einen die persönliche und fachliche Reife des jeweiligen CIOs, der für Wohl und Wehe des Unternehmens eine wichtige Rolle einnimmt. Zum anderen aber die Reife der gesamten Organisation, die den CIO als Manager von Rang erst mit den nötigen Aufgaben und Befugnissen ausstatten muss.
Auf diesen Erkenntnissen hat Ovum ein ganzes strategisches Reife-Modell der CIO-Funktion aufgebaut. Dankenswerterweise liefern die Analysten gleich ein konkretes Beispiel mit, das die grundlegenden Gedanken veranschaulicht: Die Einrichtung von Shared Services Centers, die als zentrale Einheit nach Einschätzung von Ovum meist zu einfach gestrickt sind.