Deutsche Post

Sechs CIOs verteilen Post-IT

17.01.2006
Die Deutsche Post World Net gibt sich föderal – und leistet sich sechs gleichrangige CIOs. Die „Konzern-CIO-Funktion“ übernimmt das zehnköpfige IT-Board.

Alfons Antons vollzieht die Trennung zwischen Demand und Supply. Der Leiter des CIO Office bei der Deutschen Post World Net sorgt dafür, dass das IT-Management künftig stärker als bisher die Anforderungen aus den Fachbereichen erkennt und an die Service-Partner weiterreicht – etwa an die IT-Tochter Deutsche Post IT-Solutions oder Outsourcing-Partner wie T-Systems.

Foto: Deutsche Post AG

Vorgemacht hat dies CIO Johannes Helbig aus dem Bereich Brief, der amtierende Dritte im Wettbewerb „CIO des Jahres 2005“. Service-orientierte Architektur (SOA) und den Demand-Supply-Split schreibt sich Helbig auf die Fahnen. IT-Office-Chef Anton spricht von der „IT als Wettbewerbsfaktor“ und sieht seinen Arbeitgeber als Vorreiter in Sachen RFID oder SOA.

Einen Konzern-CIO gibt es nicht. Anton : „Wir haben eine föderale Struktur.“ Jeder einzelne Bereich der Post – von Brief über Express und Logistik bis zu Corporate Functions und der Postbank – hat einen eigenen CIO. Die IT-Chefs sollen vor allem als „Zugpferd“ für den Demand-Bereich unterwegs sein.

Ein Sortiersystem für Briefe der Deutschen Post.
Ein Sortiersystem für Briefe der Deutschen Post.
Foto: Deutsche Post AG

Das höchste Entscheidungsgremium ist das zehnköpfige IT-Board, dem der Vorstand Global Corporate Services Frank Appel vorsitzt. Hier diskutieren IT-Manager die IT-strategische Ausrichtung in den Business-Einheiten, besprechen „Shared Services“, die von allen Einheiten genutzt werden sollen, wie Software, die nicht unternehmensspezifisch ist. Zudem dient es als „Informationsveranstaltung der Bereiche“. Das Architektur- und das Infrastruktur-Committee sind die Sub-Committees des IT-Boards: In beiden sitzen IT-Manager, die an die IT-Board-Mitglieder berichten.

Durch die föderale Struktur will die Post die IT näher zum Kunden bringen. Die globale Quervernetzung ist Sache von Manfred Schuster, der im Konzern als CIO Corporate Functions nun für globale Business-übergreifende Abläufe wie die IT für das konzernweite Rechnungswesen, die Human Resources und in Querschnittsfunktion für Demand-IT verantwortlich ist.

Im lederbestuhlten Board-Room im 40. Stock des Post-Towers ist das IT-Management mit seinen Gremien jedoch noch nicht durch die förderalen CIOs vertreten. Dass die Belange der IT nicht zu kurz kommen, dafür sorgen allerdings die Vorstände der Business-Units und Konzern-Vorstand Appel.

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