Die Pennyfuchser
Infineon setzt bei IT-Strategie auf Einsparungen
Das Geschäftsziel des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Ziebart lautet "Focus on Ten". Das heißt, der Münchner Halbleiterhersteller will ab dem Geschäftsjahr 2008/2009 mehr als zehn Prozent Ebit erwirtschaften und profitabel wachsen. Ein ehrgeiziges Ziel, schreibt doch Infineon seit Jahren regelmäßig Verluste.
Von "Focus on Ten" leitet auch die IT ihr großes Ziel ab: Penny saved is Penny Ebit, oder auf Deutsch: Kosten senken, Kosten senken, Kosten senken. Denn Kostensenkung auf der IT-Seite beeinflusst den EBIT unmittelbar. "Deswegen lege ich extremen Wert auf ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein in meiner Mannschaft", sagt Infineon-CIO Michael Schmelmer. Eine wesentliche Herausforderung für die IT stellt dabei die Kostenstabilität angesichts zahlreicher Veränderungen im Business dar wie zum Beispiel Merger & Acquisitions Aktivitäten oder der Carve Out der Speicherparte Qimonda.
Für dieses Vorgehen hat die IT eigens eine Methodik erarbeitet: So schaut sie, wie viele Fixkosten sie abtrennen und wie viele variable Kosten sie rausgeben kann. "Egal ob Kauf oder Verkauf, ein Übergang kostet die IT Geld. Das muss der Gesamt-Business-Case des Mergers oder Carve Outs decken", sagt Schmelmer. Arbeiten im gekauften Unternehmen 650 Mitarbeiter, dann muss die IT eben auch 650 Rechner übernehmen und die variablen Kosten steigen. Dagegen lassen sich bei Übernahmen einzelne Systeme wir ERPERP in die eigene Landschaft überführen. In diesem Fall erhöhen sich die Fixkosten nicht. Wird dagegen ein Unternehmensteil verkauft, kann die IT zwar die Rechner der Mitarbeiter an den Käufer abgeben, die Kosten benutzerunabhängiger Software-Lizenzen oder großer Speicher-Server bleiben ungeachtet der sinkenden Mitarbeiterzahl jedoch bestehen. Alles zu ERP auf CIO.de
Infineons Business-Strategie
Firmenkäufe ergeben sich aus der Business-Strategie: So übernahm Infineon Ende 2007 die Mobilfunksparte des US-Konzerns LSI Logic. Zuvor schon kaufte Infineon das DSL-Geschäft für Teilnehmerendgeräte von Texas Instruments. Schließlich genehmigte im November 2007 die EU-Kommission die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Siemens AGSiemens AG. Das Joint Venture mit dem Namen Infineon Technologies Bipolar GmbH & Co. KG mit Sitz in Warstein im Hochsauerland soll Leistungshalbleiter, sogenannte Hochleistungsthyristoren, entwickeln und fertigen. Die bipolaren Hochleistungshalbleiter sollen unter anderem für Stromübertragungs- und -verteilungssysteme gefertigt werden. Das Joint Venture sowie die beiden Käufe folgen der Business-Strategie: Nach der Ausgliederung des Speicher-Chipgeschäfts will das Unternehmen seine Stärken im Kerngeschäft der Logik-Chips weiter ausbauen. Top-500-Firmenprofil für Siemens AG