Mit Process Integration Officer (PIO)
Neue CIO-Organisation bei VW
Klaus-Hardy Mühleck hat ein anstrengendes halbes Jahr hinter sich. Seit März musste sich der Konzern-CIO immer wieder den Fragen seiner mehr als 1.400 Mitarbeiter stellen - der Preis für eine der größten Umstrukturierungen der Firmen-IT seit Bestehen. "Der Umbau ist kein Friede-Freude-Eierkuchen-Prozess", sagt Mühleck. Doch die Veränderungen seien notwendig gewesen. "Denn mit Commodity-Themen allein hat die IT bei VW keine Überlebenschancen."
PIOs in dualen Führungsstrukturen
Neu in der Matrix-Organisation sind vier Process Integration Officers (PIO). Sie verantworten sowohl die Prozess- als auch die IT-Arbeit in den Bereichen Applikationen und ProjekteProjekte. "Damit sind diese Positionen nicht vom Tagesgeschäft abgekoppelt", sagt Mühleck. Die PIOs haben immer eine Konzernfunktion und eine im Markenverbund. Alles zu Projekte auf CIO.de
Die Schaffung dieser Ebene zeigt, wie viel Wert VW auf Prozesse legt. Über die Schreibtische der PIOs laufen bei Volkswagen jährlich mehr als 2.000 Projekte. "Diese Führungsebene ist zudem für die Ausbildung der 21 Fachkompetenzfelder im Konzern verantwortlich", erklärt Mühleck. Die Verantwortlichen haben also mächtige Positionen inne. Sie besitzen in ihrem Bereich Planungshoheit oder stehen IT-Stäben mit bis zu 200 Mitarbeitern vor.
So teilen sich die PIOs ihre Konzern-Aufgaben auf: 1. Produktprozess (vom Design zum Fahrzeug) 2. Order to Delivery Process (Kundenauftrag, Vertriebsplanung, Manufacturing, SCM und weltweite Distribution) 3. Serviceprozesse für Kunden (Marketing, Sales, After Sales, Landesgesellschaften, Anbindung der 16 000 Händler) 4. Steuernde und unterstützende Prozesse (Konzern-Governance, FinanzenFinanzen, Human Resources, Beschaffungsprozesse) Top-Firmen der Branche Finanzen
Wie bei den meisten Funktionen der neuen CIO-Organisation gibt es auch bei den PIOs duale Berichts- und Führungsstrukturen. So berichtet beispielsweise der PIO für die steuernden und unterstützenden Prozesse in seiner Konzernfunktion an Mühleck und in seiner Markenverantwortung an den Audi-CIO. "Konzern- und Marken-IT müssen an einem Strang ziehen. Wir erreichen damit die Balance aus dezentraler Kompentenz mit lokaler und zentraler Steuerung", so Konzern-CIO Mühleck.