Management

14 Milliarden Jahre Erfolg ignorieren?

05.07.2013
Von Andreas Zeuch

Command and Control

Das zweite wesentliche Argument für mehr Selbstorganisation besteht in dem, was ich bereits im Beitrag Prinzipien der Unternehmenskultur erwähnte:

Wir Menschen wollen unsere Umwelt gestalten. Wir haben ein angeborenes Autonomiebestreben. Wer anderen ständig sagt, was sie tun und lassen sollen, wer dies im professionellen Umfeld in Form von Mikromanagement lebt, der brauch keine besondere Motivation und Leistung erwarten.

Dass heute viele Mitarbeiter keine Lust mehr haben, eigenständig zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, Unternehmertum zu leben, ist kein Beweis des Gegenteils. Es ist vielmehr ein Zeichen der psychischen Deformation und Anpassung durch jahre-, teils jahrzehntelange Teilnahme an einer Command-and-Control-Kultur.

Wie würden Sie damit umgehen, wenn Ihnen ständig gesagt wird, was sie tun und lassen sollen? Wenn ihre Verbesserungsvorschläge in einem bürokratischen Vorschlagswesen verschwinden und im Nichts verschimmeln? Es gibt zumeist nur zwei Möglichkeiten damit umzugehen: Anpassung oder Kündigung. Als einzelner ein soziales System zu verändern ist nahezu unmöglich.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Deshalb haben wir heute in vielen, wenn nicht den meisten Unternehmen vor allem Mitarbeiter, die Dienst nach Vorschrift schieben und gesagt bekommen wollen, was sie tun sollen. Absurd, dies als Beweis anzusehen, dass wir unsere Mitarbeiter von oben herab organisieren, steuern, sprich: managen müssen.

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