Jetzt werden die Weichen gestellt

2015 ist das Jahr des Internet of Things

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Wo ist der konkrete Nutzen?

Darüber, wie sich die Informationen aus den vernetzten und eingebetteten Dingen gewinnbringend nutzen lassen, ist weiter oben schon einiges gesagt. LeHong nennt ein zusätzliches Beispiel: Die Aufzug-Sparte des ThyssenKrupp-Konzerns verwendet die vom Produkt selbst gesammelten Daten, um mögliche Ausfälle vorhersagen oder sogar verhindern zu können. "Jetzt sind die Aufzüge in der Lage, den Technikern zu sagen, wie sie sie reparieren sollen", zitiert der Gartner-Analyst den Vorsitzenden des Bereichsvorstands von ThyssenKrupp Elevator, Andreas Schierenbeck.

Generell lässt sich Business-Nutzen in vier Bereichen erzielen, fasst LeHong zusammen. Das Thyssen-Krupp-Beispiel fällt in die Unterkategorie "Predictive Maintenance", mithin in den Bereich "Optimierung". Dazu gehören auch Themen wie Kundenverkehrs-Management oder das Steuern von Geräten. Zu einem zweiten Bereich zählen Bezahlvorgänge wie "Pay as you use" oder tageszeitabhängige Tarife. Auch die Umwandlung von Produkten in Services ist ihm zuzurechnen.

Der Bereich "Operate" umfasst alles, was mit dem täglichen Betrieb von Maschinen und anderen Installationen zu tun hat. Neben Fernbedienungen sowie Zugangskontrollen zählen dazu auch Einrichtungen der Telemedizin und Gesundheitsvorsorge, beispielsweise die schon erwähnten Activity-Tracker.

Der vierte Bereich ("Extend") weist bereits in die Zukunft des IoT. Hier geht es darum, den Informationsfluss umzudrehen und digitalen Content an die Dinge zu senden. SoftwareUpgrades sind ein einfaches Beispiel dafür.

Billige Experimentierbaukästen

Niemand muss teures Equiment kaufen, um mit dem IoT zu experimentieren. Wer ein bisschen sucht, findet Entwickler-Kits um die 100 Dollar, sagt LeHong. Als Möglichkeit für einen kostengünstigen Einstieg in die Technik führt er beispielsweise die höchstens zehn mal zehn Zentimeter großen "Twine"-Quadrate an (www.supermechanical.com/twine), die als drahtlose Sensoren fungieren und sich mit einer App anzapfen lassen. Laut LeHong verbaut Hitachi derartige Produkte sogar in seinen Magnetresonanzgeräten, um deren empfindliche Magnete vor Überhitzung zu schützen.

Große Bedeutung hat die Entscheidung für die richtige IoT-Architektur.
Große Bedeutung hat die Entscheidung für die richtige IoT-Architektur.
Foto: Sergey Nivens, Fotolia.de
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