IT-Manager wetten
2023 gibt es dreimal mehr IT im Vorstand
Der Fortschritt in der Informationstechnologie kann eine Situation auslösen, die John Diebold vor gut 50 Jahren bereits dahingehend skizzierte, dass nicht nur einzelne Firmen, sondern komplette Industriezweige und Branchen durch den technologischen Fortschritt binnen kürzester Zeit ausradiert werden können. Bereits zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts argumentierte der weltbekannte Ökonom Joseph Schumpeter aus theoretischer Sicht ähnlich, als er von "schöpferischer Zerstörung" sprach.
IT ist in diesem Sinne der Treiber und der Katalysator, aus Bestehendem "prinzipiell neue Kombinationen" zu schaffen, wie Schumpeter sein Verständnis von wirtschaftlicher Veränderung umschrieben hat. Auch hier reicht ein kurzer Blick in die Wirtschaftspresse, um zu sehen, dass dies keine Zukunftsprognose ist, sondern uns hier die - vor einigen Jahren prognostizierte - Zukunft bereits eingeholt hat.
Amazon zeigt die Bedeutung der IT
Das Unternehmen Amazon ist in zweifacher Hinsicht ein gutes Beispiel. Durch das radikale Überdenken der Vertriebskanäle definierte es die Spielregeln der Branche mehr oder weniger komplett neu und trug entscheidend dazu bei, dass der traditionelle Buchhandel wankt. Der Niedergang einstiger Branchengrößen wie Barnes & Noble darf als Indikator dafür gelten, mit welcher Radikalität neue, IT-getriebene Geschäftsmodelle bisherige Strukturen auf den Kopf stellen können.
Es geht dabei nicht nur um das Überdenken der Vertriebslogistik und der Vertriebskanäle. Über die Einführung des Kindle und damit die Etablierung des digitalen Buches im Massenmarkt geht AmazonAmazon noch einen Schritt weiter und stellt die komplette Wertschöpfungsarchitektur respektive das Eco-System von Autoren, Verlagen, Druckereien und Buchhändlern infrage beziehungsweise kombiniert es neu. Die Schlagzeile "Immer mehr Bücher erscheinen an den Verlagen vorbei" in der FAZ vom 13. Juli 2012 spricht insofern Bände. Alles zu Amazon auf CIO.de
IT gehört in den Handwerkskoffer von Top-Managern
Warum diese Beispiele? Sieht man als Grundaufgabe des Top-Managements - und damit insbesondere des Vorstands - die Sicherung und den langfristigen Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, sollte das Wissen über die Wettbewerbswirkung von IT zum Skill-Set eines jeden Top-Managers gehören. Es reicht aus dieser Sichtweise eben nicht, einen CIO im Vorstand zu haben, "der sich um die ganzen IT-Dinge kümmert". Das entsprechende Know-how sollte künftig integraler Bestandteil im Handwerkskoffer von Top-Managern sein.