Wann CIOs besser Nein sagen
4 gute Argumente gegen IT-Hypes
1. Die Technologie kommt zu früh: „Das Timing spielt eine wichtige Rolle“, sagt Rob Meilen, CIO bei Hunter Douglas North America, einem Hersteller von Fenstervorhängen. Ein Produkt könne manchmal an sich gut sein, aber nicht sofort. Meilen erinnert sich an seine Zeit in Diensten einer Handelskette, als er sich gegen eine frühe Version von Google Wallet entschied.
Zu früh für Google Wallet
„Die Technologie war in Teilen vielversprechend, aber noch nicht gut genug durchdacht“, so Meilen. „Sie hätte am Kundentelefon hervorragend funktioniert, aber GoogleGoogle hatte die Verbindung zu meinen Enterprise-Systemen noch nicht vorbereitet.“ Zur fraglichen Zeit hätten die meisten SmartphonesSmartphones auch noch nicht über Near Field Communication verfügt, was den Mehrwert von Google Wallet jetzt erhöht. Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de
Insgesamt halten es viele CIOs für klug, nicht als Versuchskaninchen für neue Technologien zu dienen. Ein First Mover zu sein ist oft nicht ratsam. „Bevor es nicht eine Reihe positiver Use-Cases gibt, existiert kein wissenschaftlich fundierter Weg, Hype und Wirklichkeit zu trennen“, sagt Rachel Dines, Analystin bei Forrester Research. Einem möglichen hohen Nutzen stehe dann immer enormes Risiko gegenüber.
Aus eigener Erfahrung kann das Kevin Roberts bestätigen, CIO der Abilene Christian University in Texas. In den später 1990er-Jahren habe es dort eine enorme Begeisterung für die Idee des papierlosen Büros gegeben, weshalb man früh auf den Document-Imaging-Zug aufgesprungen sei. Anders als heute konnten die Dokumente damals aber nicht getaggt werden, um schnell wieder gefunden zu werden. „Wir haben eine Menge Geld dafür ausgegeben, aber wir haben es nicht zum Laufen gebracht“, erinnert sich Roberts.
2. Zweifel am Anbieter: Oft sind es kleine Start-Ups, die die innovativsten Produkte auf den Markt bringen. Für einen CIO ist das nicht unbedingt ideal. Bill Weeks erinnert sich an den Moment, als er feststellte, dass sein Unternehmen der einzige Kunde eines solchen Anbieters war. Das Produkt sei zwar großartig gewesen, aber es habe jederzeit ein Ausfall des Supports und der Weiterentwicklung gedroht – zumal es schwierig sei, eigene Entwickler mit einem fremden Quellcode arbeiten zu lassen. Tatsächlich verschwand der Anbieter nach einem Jahr von der Bildfläche, weil die Finanzbasis zu unsolide war.