Wann CIOs besser Nein sagen
4 gute Argumente gegen IT-Hypes
Wohin das Gegenteil führen kann, untermalt wiederum Weeks mit einem Beispiel. Ein früherer Arbeitgeber habe für drei Jahre zehn Millionen US-Dollar in ein SAP-System gesteckt. Das Problem: Das Projekt war nicht solide durchfinanziert, sondern wurde aus dem operativen Budget gestemmt. Unglücklicherweise traf die Branche bereits im zweiten Jahr eine Rezession, es fiel deshalb kein Gewinn ab. „Sie feuerten deshalb den CIO“, so Weeks.
Plädoyer für gesundes Risiko
Und das sogar wegen einer bewährten Technologie, die sich auf Dauer fraglos gerechnet hätte. „Wenn sie konservativer vorgegangen wären, möglicherweise durch eine stufenweise Implementierung, wäre das Projekt viel erfolgreicher gewesen“, meint Weeks.
Trotz dieser eindrucksvollen Szenarien bleibt am Ende ein Dilemma. Denn oft genug muss ein CIO schnell Ja zu einer neuen Technologie sagen. Die von Computerworld.com-Autorin Zetlin befragten CIOs nennen gute Beispiele. Wer etwa einen Tick zu lange mit der Storage-Virtualisierung wartete, zahlte am Ende sinnlos bei der Hardware drauf. Wer immer noch auf Mainframes sitzt, bekommt allmählich Probleme beim Support. „Ich glaube nicht, dass viele Hochschulabsolventen sagen: Ich will Mainframes unterstützen“, bemerkt Weeks süffisant.
Meilen erinnert sich an einen Spruch aus seinen Zeiten als Berufsanfänger: Es sei Teil derCIO-RolleCIO-Rolle zu wissen, welchen Frosch man küssen soll. Volle Kanne in die neue Technologie oder erst einmal Vorsicht? „Das kann nicht per Zufall entschieden werden“, so Meilen. „Es ist ein wichtiges Element unserer Arbeit, dass wir manche Risiken aufgrund neuer Technologie eingehen.“ Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de
Die IT und der CIO als ihr Chef zählten zu den wenigen Funktionen im Unternehmen, die die Verantwortung zur Übernahme von Risiken hätten. „Wenn man immer auf Nummer Sicher geht, dient man dem Unternehmen nicht in dem Umfang, in dem man es könnte oder sollte“, urteilt Meilen in aller Klarheit.