Warum IT-Chefs schlecht schlafen
5 gute Gründe für Paranoia
Patty Azzarello, CEO des Beratungshauses Azzarello Group, erkennt drei große Problemfelder.
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Erstens wisse man in den Fachabteilungen meist überhaupt nicht, was die IT-Leute eigentlich tun. Sie wollen es auch gar nicht wissen.
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Zweitens erscheint die IT im Budgetplan als notorisch fetter Posten, der zu Kürzungen einlädt.
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Drittens ist das Management oft von „Business Amnesie“ befallen. Soll heißen: Wenn die IT-Abteilung wunderbare Dinge wie Enterprise Resource Planning (ERP) oder Customer Relationship Management (CRM) einführt, werden Erfolge wie neue Kunden oder höherer Profit aufs Business-Konto gebucht. Die IT hingegen wird kurz abgefeiert, ehe die dauerhaft hohen Kosten für die eingeführten Systeme Anstoß erregen.
IT-Jobs selten "rezessionssicher"
Dave MacKeen, CEO des Rekrutierungs-Spezialisten Eliassen Group, rät dazu, sich am Arbeitsplatz durch Einsatz und klar erkennbare Leistung „rezessionssicher“, also unentbehrlich zu machen. In einer angespannten wirtschaftlichen Lage seien IT-Jobs stets Kandidaten fürs Outsourcing.
Azzarello empfiehlt vor diesem Hintergrund tunlichst, sich um gute Beziehungen und verständliche Kommunikation mit dem Business zu bemühen. CIOs sollten gegenüber dem Vorstand beispielsweise nicht von „SAP-Finanzdaten“ reden, sondern vom Prozess der Bestellungsannahme. Und sie sollten so viel Gespür für geschäftliche Belange entwickeln, dass sie den üblichen Eingang von Bestellungen von der Spitzenzeit Ende des Monats unterscheiden können. So etwas hilft, auf die Business-Seite zugeschnittene IT-Services anbieten zu können. „Wenn IT-Leute ihre Sichtbarkeit und ihre Glaubwürdigkeit verbessern wollen, müssen sie auf die Business-Seite zugehen – anders herum klappt es nie“, sagt Azzarello. Wer das berücksichtigt, hat vielleicht nur noch vier Gründe für schlechten Schlaf.