Apple, Kaspersky, Microsoft, Samsung
50.000 IT-Fachkräfte reisen aus Russland aus
Laut dem Verband Russian Association of Electronic Communications (RAEC) sind im März 50.000 bis 55.000 IT-Fachkräfte aus Russland ausgereist. In einer Mitteilung macht Verbandsdirektor Sergey Plugotarenko die Sanktionen der Nato-Länder sowie die Abwanderung großer westlicher IT-Unternehmen und Plattformen verantwortlich. Dem Verband gehören etwa 150 Unternehmen an, darunter Kaspersky, sowie die russischen Niederlassungen von MicrosoftMicrosoft, AppleApple und Samsung. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de
Plugotarenko erwartet eine zweite Ausreisewelle im April. Bevorzugte Länder seien die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Armenien, Georgien, Südostasien und das Baltikum. Internationale IT-Konzerne sowie Unternehmen aus westlichen Ländern würden mit russischen Arbeitgebern um Studenten und IT-Talente konkurrieren. Um sie im eigenen Land zu halten, müsse Russland vergleichbare oder bessere Konditionen schaffen und Imagepflege im Ausland betreiben, so der Verbandschef. So ließen sich auch IT-Freiberufler im Lande halten.
Dass der andauernde Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine der wesentliche Grund für die Abwanderung der IT-Talente sein dürfte, verschweigt der Verbandssprecher. Das ist vermutlich auf die drakonischen Strafen zurückzuführen, die die russische Regierung Anfang März für missliebige Berichterstattung über den Feldzug verhängte. Wer kritische Informationen über den Krieg verbreitet, muss mit bis zu 15 Jahren Gefängnishaft rechnen.
In der Ukraine helfen deutsche Unternehmen ihren IT-Teams bei der Ausreise oder unterstützen sie finanziell. Zudem wurden Initiativen und Plattformen ins Leben gerufen, um geflüchteten Ukrainern hierzulande Arbeitsplätze anzubieten.