Mitarbeiter mit Digitalkompetenz gesucht

55.000 Jobs für IT-Spezialisten unbesetzt

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Zahl der offenen IT-Stellen steigt in diesem Jahr um acht Prozent, und drei von vier IT-Arbeitgebern beklagen den Fachkräftemangel, so der Branchenverband Bitkom. Die Situation verschärft sich auch dadurch, dass Unternehmen aller Branchen Digitalkompetenz von den Mitarbeitern erwarten.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen aus der IT- und Telekommunikationsindustrie (ITK) erwartet, dass sich der FachkräftemangelFachkräftemangel in Zukunft weiter verschärfen wird. Auch in den Anwenderbranchen werden IT-Spezialisten händeringend gesucht, berichtet der IT-Verband. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Zwei Drittel der Unternehmen (67 Prozent) beklagen einen Mangel an IT-Spezialisten. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. "Die Wirtschaft braucht Experten wie Softwareentwickler, Spezialisten für IT-Sicherheit und IT-Berater, um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten", berichtet Bitkom-Präsident Achim Berg.

Dank Themen wie Cloud, Industrie 4.0 und IT-Sicherheit wird der Bedarf an Computerfachleuten weiter steigen.
Dank Themen wie Cloud, Industrie 4.0 und IT-Sicherheit wird der Bedarf an Computerfachleuten weiter steigen.
Foto: Bitkom

Die Anwenderunternehmen verzeichnen aktuell 31.500 freie Stellen für IT-Fachkräfte. Trotz rückläufiger Tendenz sind Anwendungsbetreuer und Administratoren weiterhin am stärksten gefragt (33 Prozent, minus vier Punkte), gefolgt von Softwareentwicklern (30 Prozent, minus ein Prozent) und IT-Sicherheitsexperten (20 Prozent, plus drei Prozent).

"Software findet sich heute in nahezu jedem Gerät - von Staubsaugern über Autos bis zu industriellen Produktionsanlagen. Das erklärt die anhaltend hohe Nachfrage nach Softwareentwicklern quer durch alle Branchen", sagt Berg. "In der deutschen Wirtschaft gibt es außerdem ein steigendes Bewusstsein für IT-Sicherheit." Das zeige sich unter anderem darin, dass branchenübergreifend immer mehr IT-Sicherheitsexperten gesucht würden.

Bewerber und Mitarbeiter sind nur Mittelmaß

Digitales Know-how wird auch jenseits des Arbeitsmarkts für IT-Fachkräfte immer wichtiger. Neun von zehn Unternehmen aller Branchen (89 Prozent) sind der Ansicht, dass Digitalkompetenz künftig genauso wichtig sein wird wie fachliche oder soziale Kompetenz. Sieben Prozent meinen sogar, dass Digitalkompetenz in Zukunft die wichtigste Fähigkeit von Arbeitnehmern sein wird.

Berg: "Digitalkompetenz wird in allen Branchen zur Kernkompetenz. Aber den Anforderungen der Unternehmen werden die Bewerber ebenso wie die Mitarbeiter kaum gerecht - ihnen geben die Chefs nur die Schulnoten befriedigend bis ausreichend." Der Bitkom möchte, dass Digitalkompetenz in der Schule in den Vordergrund rückt und dass das Arbeitsrecht und die Sozialsysteme grundlegend auf den digitalen Prüfstand gestellt werden, etwa indem Arbeitgeber starre Vorschriften zur Arbeitszeit flexibilisieren.

Um den Fachkräftemangel zu begegnen, fordert der Bitkom ergänzend zu einer besseren Aus- und Weiterbildung die Stärkung von Frauen in der IT sowie ein Zuwanderungsgesetz, das den Einsatz ausländischer Fachkräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt erleichtert.

Die Angaben der Bitkom-Studie basieren auf einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Im September 2017 wurden 1530 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen ab drei Mitarbeitern aller Branchen befragt. Die Umfrage gilt als repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

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