Captain Instinct und Co.
7 IT-Superhelden und ihre fatalen Fehler
6. Der Verformer
Superkraft: Die Realität verbiegen - zum Guten oder Schlechten
Weniger versprechen und mehr leisten ist eine altehrwürdige Technik in vielen IT-Abteilungen. Vielerorts geht es nicht anders: Nur wenn die ITler eine Situation viel schlimmer darstellen als sie ist, bekommen sie Wisdom zufolge die nötigen Ressourcen.
IT-Abteilung schlägt falschen Alarm
"In einigen Unternehmen bekommt die IT keinerlei Unterstützung, bis sie falschen Alarm schlägt", sagt er. "Es ist wie im Film "Full Metal Jacket". Als die Truppen mehr Soldaten benötigen, fordern sie einen Panzer an. Sie wissen, wenn sie nur nach mehr Soldaten fragen, bekommen sie keine. Die Kultur zwingt sie, Zeter und Mordio zu schreien, um Aufmerksamkeit zu erhalten."
Doch während der Verformer sich als Bereicherung für Ihre Abteilung erweisen kann, indem ihm die ressortübergreifende Abstimmung ebenso mit Leichtigkeit gelingt wie das Eintreten für die Anforderungen der IT, kann er sich auch auf der Stelle in einen Superschurken verwandeln. Denn Verformer haben den Hang, die Lorbeeren für erfolgreiche Projekte anderer für sich zu beanspruchen - selbst wenn sie einmal eher alles in ihrer Macht stehende getan haben, den Erfolg zu verhindern.
Lowe arbeitete Anfang des Jahrtausends für eine staatliche Energie-Behörde, die Microsofts .NET-Framework zur Automatisierung einsetzen wollte. Ansonsten setzte man auf Java, in dem Fall erschien aber .NET als bessere Alternative. "Die Vice President IT widersetzte sich jedem Schritt auf diesem Weg", sagt Lowe. "Sie ließ uns drei Pilot-Programme durchführen, die alle mit Bravour die Anforderungen meisterten. Am Ende musste sie zugeben, dass .NET das richtige Werkzeug war. Dann versetzte sie den Abteilungsleiter, der das Projekt gefördert hatte, und strich selbst das ganze Lob ein."
"Verformer, die zum Schurken geworden sind, erzeugen nicht nur Unzufriedenheit, sie verzerren auch das Bild, wo in Ihrer IT-Abteilung wirklich Wert generiert wird", sagt Meikle. Das führt auf Dauer dazu, dass Mitarbeiter, die die eigentliche Arbeit leisten, das Unternehmen verlassen.