Blackberry


Blackberry Motion, KeyOne

Alle Blackberry-Modelle im Überblick

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Blackberry DTEK50: Androide mit chinesisch-kanadischen Wurzeln

Das DTEK50, benannt nach der hauseigenen Privacy-Kontroll-App, soll preisbewussten Anwendern und Unternehmen für Android bislang unerreichte Sicherheits-, Privatsphären - und Produktivitäts-Standards bieten. Um dieses Ziel zu erreichen, nämlich das - neben dem Blackberry Priv - "weltweit sicherste Android-Smartphone" zu erschaffen, wurde tief in die Security-Trickkiste gegriffen. So wurden bei der Fertigung des Geräts bereits bestimmte Sicherheitsmechanismen integriert, zudem überprüft das System noch während des Starts, ob Manipulationen am Betriebssystem oder dem Bootloader vorgenommen wurden. Außerdem verschlüsselt das DTEK50 alle Informationen der Nutzer, einschließlich unternehmenskritischer und persönlicher Daten wie Bilder, Videos und Kontakte.

Das "DTEK50 by Blackberry" wird von TCL gefertigt und basiert auf dem Alcatel Idol 4.
Das "DTEK50 by Blackberry" wird von TCL gefertigt und basiert auf dem Alcatel Idol 4.
Foto: Blackberry

Ebenfalls installiert sind Malware-Schutz und Back-up- sowie Wiederherstellungs-Funktionen. Außerdem können Nutzer mit Hilfe der Privacy-App DTEK prüfen, welche Anwendungen Zugriff auf die persönlichen Daten oder Gerätefunktionen wie das Mikrofon oder die Kamera haben. Im Anschluss können die Anwender entscheiden, ob sie diese Apps löschen oder diesen dank Android 6.0 nicht gewünschte Rechte entziehen. Zudem liefert BlackBerry Sicherheits-Patches zeitgleich mit Google aus.

Für den Einsatz im Business unterstützt das DTEK50 natürlich auch Android for Work sowie Google Play for Work und Blackberrys komplette Suite an EMM-Anwendungen (Enterprise Mobility Management) und Produktivitätslösungen.

Verglichen mit der Software ist die Geräte-Hardware des Blackberry DTEK50 weniger spektakulär. Kein Wunder, denn nach dem mit 779 Euro gestarteten Tastatur-Slider Priv wollte Blackberry bewusst ein günstigeres Android-Gerät nachlegen. So arbeitet im Inneren des auf dem Alcatel Idol 4 basierenden DTEK50 ein Qualcomm Snapdragon 617 mit Octacore-Prozessor, dem 3GB RAM zur Seite gestellt wurden. Der interne Speicherplatz beträgt lediglich 16 GB, kann jedoch via microSD-Karte um bis zu 2 TB erweitert werden.

Eine Hardware-Tastatur wie das Priv besitzt das DTEK50 nicht, die Eingabe erfolgt über den 5,2 Zoll großen FullHD-Touchscreen (Auflösung: 1920 x 1080 Pixel). Außerdem ist das Smartphone mit einer 8-Megapixel-Frontkamera (mit Selfie-Flash) und einer 13-Megapixel-Rückkamera mit Autofokus ausgestattet. Der Akku hat eine Kapazität von 2610 mAh.

Die gummierte Rückseite des Blackberry DTEK50 ist praktisch, stört aber den ansonsten wertigen Eindruck.
Die gummierte Rückseite des Blackberry DTEK50 ist praktisch, stört aber den ansonsten wertigen Eindruck.
Foto: Blackberry

Softwaretechnisch ist das DTEK mit Android Marshmallow 6.0.1 ausgestattet. Zu diesem packte Blackberry wie in der Branche üblich einen eigenen Launcher. Daneben gibt es ähnlich wie bereits beim Priv neben den bereits oben erwähnten Security-Features noch zahlreiche Zusatz-Anwendungen und -Dienste. Dazu zählt etwa der von Blackberry 10 bekannte (und leider nicht hundertprozentig übertragene) Blackberry Hub, in dem Nachrichten aus verschiedenen Quellen wie E-Mail, SMS, Kalender, Social Media zusammengeführt werden. Mit den Diensten wollten sich die Kanadier ursprünglich von der breiten Masse an Android-Herstellern differenzieren, inzwischen sind sie jedoch mit der App-Suite "BlackBerry Hub+ für Android" auch frei verfügbar.

In der Praxis macht das DTEK50 bei kleineren Schwächen einen guten Eindruck. Was fehlt, ist aber das besondere Extra wie ein Fingerprint-Scanner oder Ähnliches. Im Unternehmensumfeld stellt das etwa 300 Euro teuere Gerät eine günstige, aber sichere Alternative zu iPhones und Samsung-Galaxy-Smartphones (Samsung Knox) dar, zur besonderen Motivation von Mitarbeitern eignet es sich allerdings weniger.

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