Der Nachfolger von SAP R/3 wird nur zögernd aufgenommen

Analyse: Viele Kunden scheuen vor mySAP ERP zurück

02.07.2004
Von Detlef Scholz
SAP hat das Ende von R/3 angekündigt. Die Walldorfer müssen nun ihren Kunden klar machen, warum sie sich für das Nachfolgeprodukt mySAP ERP entscheiden sollen. Bislang zeigen nur wenige Unternehmen Neigung, auf die neue Software umzustellen. Eine Forrester-Analyse nennt einige Gründe dafür.

Die einzige noch unterstützte R/3-Version 4.6C läuft 2006 aus. Für alle früheren Versionen hat SAPSAP die Unterstützung Ende des letzten Jahres eingestellt. Das letzte Produkt, das weiterhin die Bezeichnung R/3 in seinem Namen trägt, ist R/3 Enterprise. Die Walldorfer wollen es bis Ende 2009 pflegen. Danach gibt es nur noch mySAP ERPERP und den ERP-Kern-SAP ERP Central Component (ECC). Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

SAP ECC startet mit 5.0 als erster Version. Es ist Teil von mySAP ERP 2004, das derzeit hochgefahren wird. SAP will es ab 2005 hauptsächlich unterstützen. In vielerlei Hinsicht, so die Forrester-Experten, sei SAP ECC 5.0 strukturiert wie R/3 Enterprise. Dies zeige sich beispielsweise im Kern und beim Extension-Set. Es gibt aber auch viele Verbesserungen.

So ist SAP ECC stärker mit dem SAP Net-Weaver verflochten. Viele der neuen Features basieren auf dieser Technik. Das Produkt nutzt zudem die Eigenschaften von Enterprise Portal und integriert eine Version von SAP BI. Das soll Analysen erleichtern und das Berichtswesen verbessern.

SAP ECC bietet erhöhte Funktionalität. Das Produkt schließt strategisches Unternehmensmanagement (SEM) und Selbst-Services ein. Zudem unterstützt es den Web Application Server (SAP Web AS) 6.40. Höchstwahrscheinlich muss das Applikationssystem aber weiter angepasst werden. Andernfalls sei die Dimensionierung der Common-Component-Strategie in Frage zu stellen, meint Forrester. Neue Versionen von ECC werden zunächst jährlich, später im 18-Monats-Rhythmus ausgeliefert.

Kunden scheuen vor neuen Lizenzen zurück

Während das Ende von R/3 abzusehen ist, machen SAP-Kunden kaum Anstalten, auf das neue Produkt zu migrieren. Die meisten Firmen arbeiten mit nicht-Web-tauglichen Serverapplikationen. Gerade mal vier Prozent der Nutzer setzen mySAP ERP ein. Was hält die Kunden also zurück?

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