Keine Erfahrung mit Hardware
Analysten über den neuen HP-Chef
Dennoch begrüßt es PAC, dass HP einen Software-Mann auf den Chefsessel holt: "Software und Dienstleistungen haben im IT-Markt eine herausragende Rolle erlangt. Hinzu kommt, dass es Hardware-Herstellern immer schwerer fällt, sich zu differenzieren. Und durch das Aufstreben von Cloud Computing gerät das klassische Geschäftsmodell der Computerbauer unter Druck."
Schwieriges Verhältnis zu Mitarbeitern
Bleibt ein letzter Kritikpunkt an Apotheker, der schon bei SAP offenbar zur vorzeitigen Remission führte: das Verhältnis des Managers gegenüber früheren Mitarbeitern und Kunden bei SAP. "Es gab schon länger Gegrummel im Untergrund", zitierte zum Beispiel Spiegel Online im Februar den IDC-Analysten Rüdiger Spies. Unbeliebt gemacht hatte sich Apotheker einerseits bei den Mitarbeitern mit rigiden Sparprogrammen und einen teils rüden Umgangston, andererseits bei den Kunden. Der Versuch, die Wartungsgebühren für Geschäftssoftware schlagartig zu erhöhen, stieß bei denen auf wenig Gegenliebe.
Der Konzern aus Walldorf musste nach massiven Protesten gegen die Preiserhöhung klein beigeben und trug neben dem finanziellen auch einen nachhaltigen Image-Schaden davon. Es habe unterm Strich "erhebliche Zweifel" gegeben, so nach einmal Rüdiger Spies, "dass Apotheker der richtige Mann ist, um den Konzern strategisch neu zu ordnen". Auch deshalb habe der Manager gehen müssen.
Bei HP wird er seine Umgangsformen mit Mitarbeitern und Kunden überprüfen müssen. "In einer Organisation wie HP mit über 170.000 Mitarbeitern wird es künftig noch viel stärker darauf ankommen, dass Apotheker gegenüber Mitarbeitern und Kunden den richtigen Ton trifft", formuliert PAC-Geschäftsführer Christophe Chalon die geforderten Social Skills für Apotheker. Es bleibt abzuwarten, wie der Manager mit neuen Mitarbeitern und Kunden umgehen wird.