ONLINE UNTERWEGS
Anschluss in der Abflughalle
MIT LAPTOP UND HANDY trägt jeder Manager seinenArbeitsplatz bei sich. Nur beim Internet-Zugang hapert esnoch. Vor dem Abflug E-Mails zu checken funktioniert vorallem mittels langsamer und teurer GSM-Technik. Öffent-liche Netzanschlüsse am Airport (siehe Tabelle)sind relativ selten. Fluggesellschaften und Flughafen-betreiber müssen sich aber darauf einstellen, dass ihreGäste den Web-Zugang bald zum selbstverständlichenKomfort rechnen. „Wir planen deshalb einen Wireless-LAN-Zugang in stark frequentierten Flughafenbereichen“,sagt Wenceslao Munoz, Mitarbeiter bei der MünchenerFlughafen-Gesellschaft. Eine andere Variante sind Plug-in-Stationen an gut zugänglichen Plätzen, die dann abermit konventioneller LAN- oder ISDN-Technik arbeiten;dies ist unter anderem in Frankfurt geplant. „Im Jahr 2002wollen wir etwa achtzig Standorte im Flughafen einrichten“,sagt Reinhard Goertz, Account-Manager bei Fraport.
Lounges in Genf und Brüssel bald mit WLAN
Das Rennen um die beste Technik und die besten Hotspots istin vollem Gange. Das Züricher Start-up Monzoon hat bereitsVerträge mit der „Swissôtel“-Kette und Swissairgeschlossen. Als Erstes sollen die Lounges in Genf undBrüssel WLANWLAN bekommen. Mit anderen Flughafengesellschaftenlaufen Verhandlungen, so mit der Betreibergesellschaft desFlughafens Zürich und mit Fraport. Aus Sicherheitsgründenhat Monzoon einen eigenen Access-Point entwickelt. Erenthält einen Unix-Server und sichert Übertragungen miteiner speziellen 128-Bit-Technik (MPPE/ MicrosoftMicrosoft Point toPoint Encryption, kombiniert mit PPTP/ Point to PointTunneling Protocol). Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu WLAN auf CIO.de
Monzoon sieht zwei Preismodelle vor: Einzelanwender, zumBeispiel in den „Swissôtels“, zahlen in der Schweizpauschal 20 Franken für 24 Stunden Zugriff aufs Web. InZukunft ist die Akquise geschlossener Benutzergruppengeplant: „Wir wollen Corporate-Verträge mit großenUnternehmen für deren Mitarbeiter abschließen und dieAbrechnung dann über deren Mobil-Carrier laufen lassen“,erklärt Jens Brandes, Chief Operation Officer von Monzoon.Zudem sollen demnächst so genannte Citypässe angebotenwerden, mit denen man drei Tage im gesamten Monzoon-Netzsurfen kann. Finanziers wie Atlas Venture, JP-Morgan undSoftbank und Manager finden die Idee genauso interessant wieMaximilian Ardelt, der Vorstand von Viag Interkom war, bevorer zu Monzoon wechselte. Profitabel will das Start-upbereits Ende 2002/Anfang 2003 sein.
Iobox, eine Telefonica-Tochter, hat ein Pilotprojekt imMünchner Hotel „Vier Jahreszeiten“ realisiert undarbeitet an einem zweiten im Hamburger„Steigenberger“. Im „Vier Jahreszeiten“, wo dreiAccess-Points installiert sind, erhält der Gast gegen einePauschale von 150 Mark eine WLAN-Karte und damit unbegrenzteSurf-Erlaubnis in der Hotelhalle. Mittelfristig plant Ioboxeine volumen- oder zeitabhängige Tarifgestaltung; an denErlösen soll der jeweilige Standort prozentual beteiligtwerden. „Wir interessieren uns nicht in erster Liniefürs Access-Geschäft, sondern für Wireless-Applikationen undmehr für Hotels als für Flughäfen“, so Stefan Mennecke,Marketing-Leiter von Iobox Deutschland. Wie dieseneuartigen Applikationen aussehen sollen, darüber mag erkeine Auskunft geben. Iobox kooperiert mit mehrerenHardware-Partnern, unter anderem mit Lucent.