Strategien


Geldwäschern auf der Spur

Anti-Terror-Gesetze als Herausforderung für Banken-IT

22.06.2005
Von Ingo Butters

Die manuelle Prüfung ist nicht nur besonders aufwendig, weil die Mitarbeiter die langen Listen zum Teil per Hand durchgehen. Auch muss der Abgleich in Echtzeit, also unmittelbar nach Eingang des Transaktionsauftrags, vorgenommen werden. Mummert-Analyst Lindner schätzt, dass dies gegenüber einer entsprechenden IT-Lösung einen finanziellen Mehraufwand von rund 75 Prozent bedeutet. Außerdem können Irrtümer schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen: Nach Gesetzeslage gilt in diesem Bereich bereits Fahrlässigkeit als Straftat.

Standardisierung notwendig

Künftig, so die Einschätzung des Mummert-Analysten, wird das Thema noch wichtiger. Die dieses Jahr in Kraft tretende, dritte Auflage der EU-Geldwäscherichtlinie dürfte bei den Banken beispielsweise eine konzernweite StandardisierungStandardisierung der Prüfungen und ein verstärktes Risiko-Management nötig machen. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Lindner rät den Instituten deshalb, die vorgeschriebenen Prüfungen strategischer als bisher anzugehen. Sie sollten beispielsweise Standards erarbeiten, die dann im gesamten Institut bindend eingesetzt werden müssen. Auch sollten einheitliche fachliche Anforderungen und Prozesse für die Bearbeitung von Verdachtsfällen definiert werden. Aufgrund dieser Herausforderungen rechnet Lindner mit einem deutlich wachsenden Bedarf an entsprechenden IT-Lösungen für die Banken.

Für seine Marktuntersuchung hat Lindner im September und November 2004 23 deutsche Finanzinstitute befragt.

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