Recruiting bei der IngDiba
Auf der Suche nach dem Mitarbeiter von morgen
Viele ITler können sich Spannenderes vorstellen, als bei einer Bank zu arbeiten, zumal das Ansehen der IT in der Finanzbranche sinkt. Unbestritten ist jedoch, dass BankenBanken IT-Spezialisten brauchen. Wie wirbt man um die Experten, Talente und IT-Führungskräfte? Und wie kann es in der Firma weitergehen? Wir haben uns mit Stefan Döppes, RecruitingRecruiting Manager bei der Direktbank ING-Diba, dessen Werbegesicht Dirk Nowitzki ist, über seine Personal-Strategie unterhalten. Und wir haben gelernt: Einen IT-Spezialisten aus dem Stand zu rekrutieren ist schwieriger als ein Wurf von der Drei-Punkte-Linie. Alles zu Recruiting auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken
CIO.de: Herr Döppes, wie werben Sie um ITler? Trifft Sie der Fachkräftemangel schon?
Stefan Döppes: Um IT-Mitarbeiter muss man derzeit stärker aktiv werben als um Mitarbeiter mit klassischen Banker-Skills. Die Finanzkrise hat auch Folgen für den Bewerbermarkt. Bei der Suche nach IT-Fach- und -Führungskräften konkurrieren wir mit dem gesamten Markt, denn dieser Personenkreis kann sich branchenunabhängig ihren Arbeitgeber aussuchen. Wir suchen teilweise sogar gezielt IT-Mitarbeiter, die nicht unbedingt aus dem Finanzdienstleistungssektor kommen. Das bedeutet, dass wir uns im Besonderen bei der Suche nach IT-Fach- und -Führungskräften ganz anders vom Markt absetzen müssen, als dies bei der Suche nach klassischen "Banking"-Profilen der Fall ist. Wir müssen deutlich stärker mit Fakten wie zum Beispiel unserer Unternehmenskultur auf uns aufmerksam machen und über die Rahmenbedingungen versuchen, die Spezialisten zu gewinnen.
CIO.de: Setzen Sie dabei auf bewährte Mittel des Recruitings, wie etwa höhere Löhne?
Stefan Döppes: Wir versuchen, Mitarbeiter langfristig zu binden, aber wir wollen dieses Ziel nicht mit überdurchschnittlichen Gehältern erreichen. Vielmehr setzen wir auf eine offene, faire und transparente Unternehmenskultur und wir bieten unseren Mitarbeitern darüber hinaus ein umfangreiches Paket an Sozialleistungen. Damit heben wir uns ab und hoffen, unsere Experten langfristig an uns zu binden.
- Wie Unternehmen mit ihren Bewerbern umgehen sollten
In der "Career's Best Recruiters" Studie 2013 wurden die 500 größten Unternehmen Deutschlands auf ihre Recruiting-Bemühungen hin abgeklopft. Die Ergebnisse sind teils ermutigend, teils erschreckend. - Arbeitsalltag
Bewerbern ist es wichtig, den Arbeitsalltag und das Betriebsklima zu sehen. 47 Prozent der Unternehmen präsentieren sich so auf ihren Webseiten. - Exempel statuieren
Ein etwas altbackenes Mittel des Recruiting verfolgen viele Firmen immer noch: 62 Prozent der Unternehmen stellen exemplarisch einige ihrer Mitarbeiter als Testimonial vor. - Social Bewerbung
Firmen müssen sich mittlerweile auch gut auf Facebook, Xing und Co. präsentieren. Bewerber suchen Informationen über das Unternehmen auch auf diesen Seiten. Aber 18 Prozent der Top-500-Unternehmen ignorieren das vollkommen. Immerhin 56 Prozent der Firmen bewerben sich selbst aktiv bei seinen Bewerbern im Social Web. - Komm rein!
Jede Social Web Präsens verliert gegen gegen die 3D Experience. Einige Bewerber möchten ihren zukünftigen Arbeitgeber von innen sehen, bevor sie sich zu einer endgültigen Bewerbung entscheiden. Diesem Wunsch entsprachen nur 37 Prozent der Firmen. - Ab in den Müll!
Überraschend: Auch unter den Top 500 mögen einige die Initiativbewerbung nicht. 14 Prozent verweigern sich Bewerbungen aus Eigenantrieb völlig: Sie landen direkt im Papierkorb. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der versendeten Bewerbungen blieben, so die Studie, innerhalb eines Zeitraumes von zwei Wochen unbeantwortet. Wer hier den Prozess verbessert, dem entgeht das Potenzial nicht mehr. - Wir sind doch alle Individuen!
Zur Bewerberwertschätzung gehört es auch, auf die Bewerbung individuell zu antworten. Das bringen viele Unternehmen fertig. 63 Prozent der getestetene Firmen antworteten individuell, zwölf Prozent immerhin noch mit einem automatisch erstellten Schreiben. - Dont' Call Me Maybe
Offensichtlich haben viele Firmen Angst, dass Bewerber sie - huch! - anrufen könnten. Deshalb gaben wohl 45 Prozent der Unternehmen keine Telefonnummer an, unter der ein Bewerber sich genauer informieren konnte. - Die Top 5 der besten Recruiter Deutschlands
Welche Firmen ihren Bewerbern am meisten entgegenkommen, sehen Sie auf den folgenden Seiten: - Platz 5: Altana AG
Der Chemiekonzern belegte den fünften Platz im Ranking. Nach eigener Aussage habe man versucht, das Hochschulmarketing in den Vordergrund zu stellen. Wo der "große" Name fehlt, gibt man sich in der Rekrutierung besonders Mühe, um Bewerber anzulocken. - Platz 4: Freie und Hansestadt Hamburg
Ausgerechnet die etwas steifen und zurückhaltenden Hamburger landen auf Platz 4. Lässt man die Vorurteile beiseite, erkennt man schnell: Die Hansestadt gibt sich Mühe, transparent zu sein und setzt auf Online-Recruiting. Die Stadt ist sogar auf Xing vertreten. - Platz 3: Philips Deutschland GmbH
Der Elektrogerätehersteller konnte sich mit der Bewerberfreundlichkeit auf den 3. Platz retten. Besser war nur noch... - Platz 2: Krones AG
...die Krones AG. Mit einem umfangreichen Social Media Auftritt und einem sehr bewerberfreundlichen Verfahren machte der Abfüllanlagenhersteller den zweiten Platz. - Recruiting-Sieger Rewe
Am besten schnitt der Rewe Konzern in der Studie ab. Das Unternehmen gehe besonders wertschätzend mit seinen Bewerbern um, urteilten die Studienmacher. - Wie Unternehmen mit ihren Bewerbern umgehen sollten
In der "Career's Best Recruiters" Studie 2013 wurden die 500 größten Unternehmen Deutschlands auf ihre Recruiting-Bemühungen hin abgeklopft. Die Ergebnisse sind teils ermutigend, teils erschreckend. - Arbeitsalltag
Bewerbern ist es wichtig, den Arbeitsalltag und das Betriebsklima zu sehen. 47 Prozent der Unternehmen präsentieren sich so auf ihren Webseiten. - Exempel statuieren
Ein etwas altbackenes Mittel des Recruiting verfolgen viele Firmen immer noch: 62 Prozent der Unternehmen stellen exemplarisch einige ihrer Mitarbeiter als Testimonial vor. - Social Bewerbung
Firmen müssen sich mittlerweile auch gut auf Facebook, Xing und Co. präsentieren. Bewerber suchen Informationen über das Unternehmen auch auf diesen Seiten. Aber 18 Prozent der Top-500-Unternehmen ignorieren das vollkommen. Immerhin 56 Prozent der Firmen bewerben sich selbst aktiv bei seinen Bewerbern im Social Web. - Komm rein!
Jede Social Web Präsens verliert gegen gegen die 3D Experience. Einige Bewerber möchten ihren zukünftigen Arbeitgeber von innen sehen, bevor sie sich zu einer endgültigen Bewerbung entscheiden. Diesem Wunsch entsprachen nur 37 Prozent der Firmen. - Ab in den Müll!
Überraschend: Auch unter den Top 500 mögen einige die Initiativbewerbung nicht. 14 Prozent verweigern sich Bewerbungen aus Eigenantrieb völlig: Sie landen direkt im Papierkorb. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der versendeten Bewerbungen blieben, so die Studie, innerhalb eines Zeitraumes von zwei Wochen unbeantwortet. Wer hier den Prozess verbessert, dem entgeht das Potenzial nicht mehr. - Wir sind doch alle Individuen!
Zur Bewerberwertschätzung gehört es auch, auf die Bewerbung individuell zu antworten. Das bringen viele Unternehmen fertig. 63 Prozent der getestetene Firmen antworteten individuell, zwölf Prozent immerhin noch mit einem automatisch erstellten Schreiben. - Dont' Call Me Maybe
Offensichtlich haben viele Firmen Angst, dass Bewerber sie - huch! - anrufen könnten. Deshalb gaben wohl 45 Prozent der Unternehmen keine Telefonnummer an, unter der ein Bewerber sich genauer informieren konnte. - Die Top 5 der besten Recruiter Deutschlands
Welche Firmen ihren Bewerbern am meisten entgegenkommen, sehen Sie auf den folgenden Seiten: - Platz 5: Altana AG
Der Chemiekonzern belegte den fünften Platz im Ranking. Nach eigener Aussage habe man versucht, das Hochschulmarketing in den Vordergrund zu stellen. Wo der "große" Name fehlt, gibt man sich in der Rekrutierung besonders Mühe, um Bewerber anzulocken. - Platz 4: Freie und Hansestadt Hamburg
Ausgerechnet die etwas steifen und zurückhaltenden Hamburger landen auf Platz 4. Lässt man die Vorurteile beiseite, erkennt man schnell: Die Hansestadt gibt sich Mühe, transparent zu sein und setzt auf Online-Recruiting. Die Stadt ist sogar auf Xing vertreten. - Platz 3: Philips Deutschland GmbH
Der Elektrogerätehersteller konnte sich mit der Bewerberfreundlichkeit auf den 3. Platz retten. Besser war nur noch... - Platz 2: Krones AG
...die Krones AG. Mit einem umfangreichen Social Media Auftritt und einem sehr bewerberfreundlichen Verfahren machte der Abfüllanlagenhersteller den zweiten Platz. - Recruiting-Sieger Rewe
Am besten schnitt der Rewe Konzern in der Studie ab. Das Unternehmen gehe besonders wertschätzend mit seinen Bewerbern um, urteilten die Studienmacher.
CIO.de: Nach welchem Prinzip besetzen Sie freigewordene Stellen?
Stefan Döppes: Wir bemühen uns, zunächst einmal intern zu besetzen. Das kurbelt bei uns den internen Bewerbermarkt an und sorgt für eine gesunde Rotation, ohne dabei Mitarbeiter und Know-how nach extern zu verlieren. Zudem stärkt dies die Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen: Sie wissen, dass sie sich bei uns entwickeln können. Ein Beispiel: Wenn ein Kollege nur 70 oder 80 Prozent der erforderlichen fachlichen Skills für eine andere Stelle mitbringt, aber von der Persönlichkeit gut auf die Stelle passt und wir das Entwicklungspotenzial sehen, dann geben wir ihm die Stelle, bevor wir einen externen Kandidaten einstellen, der fachlich bereits bei 90 oder mehr Prozent liegt. Dies unterbindet gleichzeitig auch Fluktuation nach extern. Außerdem wollen wir keine Kultur, in der wir Mitarbeiter ausschließlich nach Hard-Skills auswählen. Die sogenannten Soft-Skills spielen eine mindestens ebenso große Rolle.
CIO.de: Aber in der IT geht es doch gerade um diese Spezialkenntnisse ...
Stefan Döppes: Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter entwickeln und wir unterstützen sie dabei. Meist versuchen wir interne Lösungen zu finden. Da die internen Bewerber fast ausschließlich aus dem Bereich IT kommen, wird bei einer internen Stellenbesetzung in der Regel eine andere IT-Stelle vakant. Das gibt uns wiederum die Möglichkeit, für die frei gewordene Stelle Experten mit Wissen und Profilen zu suchen, die wir heute noch nicht an Bord haben, aber morgen benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Ankurbeln des internen Bewerbermarktes kann also durchaus auch als strategische Komponente verstanden werden.
CIO.de: Wie besetzen Sie Führungspositionen im IT-Bereich?
Stefan Döppes: Führungspositionen im IT-Bereich besetzen wir zumeist ebenfalls über interne Kanäle. Wir haben zudem ein internes Talent-Management und versuchen, unsere Mitarbeiter individuell zu fördern und in Führungspositionen hinein zu entwickeln. Wir setzen uns mit dem jeweiligen Mitarbeiter persönlich zusammen und klären mit ihm, wie seine Vorstellungen aussehen und zu welchen Schritten er auch bereit ist. Da unsere IT an zwei Standorten vertreten ist, ist das Thema Mobilität gelegentlich auch ein limitierender Faktor.
CIO.de: Wollen sie nicht extern besetzen? Frischer Wind im Unternehmen tut doch manchmal ganz gut.
Stefan Döppes: Pauschalisieren möchte ich die Aussage zur internen Stellenbesetzung nicht. Wenn wir niemanden mit den nötigen Fähigkeiten in den eigenen Reihen finden, dann rekrutieren wir extern. Unser Anspruch an die Qualifikationen neuer Mitarbeiter ist hoch und es wird zunehmend schwieriger, geeignete externe Kandidaten zu finden. Außerdem gibt uns die interne Stellenbesetzung die Möglichkeit, den Kandidaten in einem Zeitraum von rund sechs bis neun Monaten auszubilden und auf die neuen Aufgaben vorzubereiten. Bei einer externen Besetzung würde dieser Zeitraum häufig bereits für das Auswahlverfahren und wegen der teilweise langen Kündigungsfristen beim vorhergehenden Arbeitgeber verstreichen.
CIO.de: Wie suchen Sie denn nach dem Mitarbeiter von morgen?
Stefan Döppes: Wir investieren sehr viel Zeit in den Rekrutierungsprozess. Wir ziehen bei vakanten Stellen nicht einfach die alte Jobbeschreibung aus der Schublade und schalten dann eine Anzeige. Wir setzen uns mit der suchenden Führungskraft zusammen und überlegen uns in einem ausführlichen und strukturierten Gespräch, wen und was wir genau suchen. Hier bedienen wir uns gerade bei der Suche nach IT Fach- und Führungskräften vermehrt externer Dienstleister, wie den Spezialisten der Hager Unternehmensberatung.
- Die CIO-Karriere
CIOs gehen nur bedingt den klassischen Weg einer Bewerbung. Oft finden Telefonate und Gespräche mit einem Personalberater statt, bevor Unterlagen zum Einsatz kommen. - Unterlagen auch für Top-Führungskräfte wichtig
Sie spielen in dem Moment eine sehr wichtige Rolle, in dem der potenzielle neue Arbeitgeber die Unterlagen des Kandidaten erhält und sich so einen Eindruck verschafft. - Stimmiges Gesamtbild
Die Unterlagen sollten gut strukturiert und das Layout ansprechend sein. In der Ausgestaltung ist man dabei frei. - Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen
Ein Dokument sollte eine vollständige chronologische Aufzählung der bisherigen Stationen enthalten. Bei den für die Position relevanten Stationen sollte man ausführlicher werden und folgende Punkte aufnehmen: - Umfang und Art der Geschäftsverantwortung, ...
- ... Auskunft über eine internationale Tätigkeit, ...
- ... Unternehmensgröße, ...
- ... Angaben zur Organisation, ...
... zum Beispiel zu Zentralität beziehungsweise Dezentralität... - ... Budget-Verantwortung, ...
- ... Personalverantwortung, ...
- Unterlagen abrunden
Schließlich sollte man auch wesentliche Erfolge und Herausforderungen der wichtigen Stationen darstellen. - Aussagen zum Führungsverständnis
Aussagen zum Führungsverständnis und der eigenen Arbeitsweise passen zum Beispiel gut in ein einseitiges Dokument, in dem man sich selbst vorstellt.
CIO.de: Rekrutieren Sie auch über Social Media-Kanäle?
Stefan Döppes: Social MediaSocial Media steckt bei uns in Bezug auf aktive Rekrutierung noch in den Kinderschuhen. Wir sind bei Xing und Co. als Arbeitgebermarke vertreten, aber noch nicht sicher, ob die Menschen wirklich über diese Kanäle angesprochen werden wollen. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt läuft Recruiting mittels Direktansprache primär noch über Dienstleister. Natürlich sind wir auf FacebookFacebook vertreten, das erwartet gerade der Nachwuchs. Aber ob wir damit uns bei Arbeitnehmern bewerben, steht noch nicht fest, das wird sich zeigen. Wir sind dagegen stark an Hochschulen vertreten und haben dort Kooperationen, um geeigneten Nachwuchs zu rekrutieren. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Social Media auf CIO.de
CIO.de: Wie halten Sie es mit persönlichen Empfehlungen von Kollegen? Folgen Sie denen oder fürchten Sie, dass sich sonst ein unüberschaubares Beziehungsgeflecht entwickelt?
Stefan Döppes: Persönliche Empfehlungen sind uns sehr wichtig und wir gehen ihnen immer nach. Wir streben auch immer ein persönliches Gespräch mit Bewerbern, die uns empfohlen wurden, an. Und wir geben den Kandidaten immer eine persönliche Rückmeldung. Im Allgemeinen sagen wir ohnehin allen Kandidaten, die wir persönlich getroffen haben und deren Qualifikationen nicht ausreichend dem gesuchten Profil entsprechen, mit einem Anruf ab. Von Standardbriefen als Absagen halte ich nichts. Mir ist bewusst, dass es da ein gewisses Risiko gibt, aber ein Anruf entspricht eher unserer Vorstellung von gutem Stil und Fairness. Die Mitarbeiter und Bewerber verdienen das.
Lieber Herr Döppes, wir danken Ihnen für das Gespräch!