Strategien


Alignment von IT und Business

Auf Linie

02.12.2004
Die IT-Strategie nach den Geschäftszielen auszurichten gelingt nur wenigen CIOs. Trotzdem hält fast jeder zweite IT-Verantwortliche sein Alignment für gut oder sogar sehr gut. Zu Unrecht, wie unsere aktuelle Studie ergab.

FALSCHE BESCHEIDENHEIT ist Zygmunt Mierdorfs Sache nicht. Der CIO der Metro-Group AG benotet sein IT-Alignment mit einer glatten Eins: „Im Handelsbereich ist IT-Alignment eine Grundvoraussetzung fürs Geschäft. Wir sind dabei schon sehr gut, denn wir können unsere Unternehmensziele überhaupt nur mit der IT erreichen.“ Mierdorf ist mit dieser Selbsteinschätzung in großer Gesellschaft. Viele CIOs schätzen ihr Alignment gut ein – die meisten allerdings besser, als es ist. Das ergab eine Umfrage des CIO-Magazins in Zusammenarbeit mit Deloitte Consulting unter 123 IT-Chefs deutscher Unternehmen. 16 Prozent von ihnen halten demnach ihr Alignment für sehr gut, 28 Prozent für gut und immerhin noch gut 40 Prozent für mittelmäßig (siehe Schaubild Seite 27).

Schlechte Selbsteinschätzungen sind selten. Dabei verfügen viele CIOs noch nicht einmal im Ansatz über ein Kennzahlensystem zur Messung des Wertbeitrages, sind Standards bestenfalls definiert, aber nicht umgesetzt. Bei wichtigen Entscheidungen werden sie zu spät oder gar nicht informiert geschweige denn gefragt. „Nach Auswertung der Umfrage sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den meisten CIOs um Alignment-Anfänger handelt“, sagt Peter Müller, Partner von Deloitte Consulting. Auf der Skala mit fünf Ausprägungen (vom Alignment-Laien bis zum Align-ment-Experten) fielen 35,6 Prozent in die Kategorie „Alignment-Starter“ und 47 Prozent in die Kategorie der „Young-Professionals“, sagt Müller.

Erstaunlichste Erkenntnis: Nicht nur viele CEOs, sondern auch die meisten CIOs verkennen noch immer die Bedeutung, die IT für ihr Unternehmen hat. „IT kann viel mehr und leistet bereits viel mehr, als von den meisten gesehen wird. Viele CIOs geben sich aber leider mit dem einmal Erreichten zufrieden“, so Müller. Nach Auswertung der 44 Fragen unserer Studie ließen sich die wesentlichen Gründe für den Missstand identifizieren. Getestet wurden die sechs für das Alignment wesentlichen Bereiche:

Die meisten der Befragten verfehlten dabei den Sprung vom so genannten „Alignment Starter“ (Level 2) bzw. dem „Young Professional“ (Level 3) zum Alignment- Professional (Level 4). Nur jeweils verschwindende 2,3 Prozent sind Alignment Experten (Level 5) oder Alignment-Laien (Level 1). „Ein Zeichen dafür, dass bei fast jedem zumindest ein Grundverständnis dafür vorhanden ist“, sagt Müller. „Kaum jemand zweifelt an der Notwendigkeit des Instruments, doch viele wissen einfach nicht, wie sie es umsetzen sollen oder wie es sich anfühlt, wenn wirklich alles auf Linie ist.“ So hätten die meisten unzureichende Controlling- Kennzahlen, „und wenn sie sie haben, nutzen sie sie nicht, um die Leistung der IT auch transparent zu machen“, sagt Müller.

Vorteil Vorstandsposten

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