ITK-Markt: Schon 2010 wird alles wieder gut
Bitkom-Prognose: Die Besserung ist in Sicht
Geschäftskunden reagieren sensibel auf den Abschwung
Sensibler auf den konjunkturellen Abschwung reagierten Geschäftskunden. Insbesondere Unternehmen, die selbst stark von der Krise betroffen sind, verschieben IT-Investitionen. "Derzeit bildet sich ein Investitionsstau, der sich schon bald wieder auflösen wird. Die Unternehmen müssen ihre alten Rechner ersetzen und neue Software einführen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen", sagte Scheer.
Im IT-Hardware-Markt erwartet der Bitkom in diesem Jahr ein Umsatzminus von sieben Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. Grund ist neben aufgeschobenen Investitionen der Preisrückgang in vielen Produktkategorien: Personal Computer, Server oder Drucker werden von Jahr zu Jahr günstiger. Bei Software liegt die Umsatzprognose bei minus 2,2 Prozent.
Ein leichtes Plus von 0,7 Prozent wird der Bitkom zufolge der Markt für IT-Dienste erreichen. Darin sind Outsourcing-Services enthalten, die in diesem Jahr um sechs Prozent auf 14 Milliarden Euro zulegen werden. "In der Krise sind IT-Lösungen gefragt, mit denen Unternehmen effizienter werden und Kosten sparen können", sagte Scheer. "Hier sehen wir das stärkste Wachstum." Damit trage die ITK-Branche wesentlich zur Überwindung der Krise bei.
Laut Bitkom wird der Umsatz in der Telekommunikation 2009 um zwei Prozent auf 64,5 Milliarden Euro sinken. Im Jahr 2010 fällt der Prognose zufolge nur noch ein geringfügiges Minus von 0,7 Prozent an. Kennzeichnend seien dabei große Verschiebungen zwischen den einzelnen Marktsegmenten aufgrund technologischer Änderungen.
Der Umsatz mit Telefongesprächen im Festnetz sinkt um 7,6 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro. "Die Verbraucher verlagern ihre Kommunikation zunehmend vom Festnetztelefon auf das Handy und ins Internet", sagte Scheer. Einen regelrechten Boom erleben demgegenüber Datendienste, sowohl im Festnetz als auch mobil. Der Umsatz mit privaten Internetzugängen steigt im Jahr 2009 voraussichtlich um 4,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Mobile Datendienste legten sogar um acht Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu. Dagegen verliere der Markt für Mobilfunkgespräche trotz steigender Nutzerzahlen rund 3,5 Prozent. Scheer: "Den Mobilfunkanbietern macht weniger die Wirtschaftskrise, sondern die Brüsseler Regulierungswut zu schaffen." Den Unternehmen werde Geld entzogen, das für den Ausbau der Breitbandnetze der nächsten Generation dringend erforderlich ist, so Scheer.