Analysten-Kolumne
Business Intelligence braucht eine Organisation
74 Prozent der an der Umfrage-Teilnehmer haben bereits ein BICC eingerichtet. Hierbei wurden unterschiedlichste Organisationsformen für das BICC gewählt. Die Einbettung des BICCs erfolgt in den meisten Fällen als unabhängige Abteilung oder als virtuelles Team, das sich aus Mitgliedern verschiedener Abteilungen zusammensetzt. Größere Unternehmen tendieren eher dazu, eine eigenständige Abteilung für ein BICC einzurichten (siehe Grafik 1). Am seltensten wird bei den an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen ein BICC als Stabsstelle organisiert.
BI-Lösungen werden besser genutzt
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass durch die Bündelung von Aufgaben in einem BICC die Nutzung von BI-Lösungen erheblich verbessert wird. Das BICC ist der "single point of contact" für BI im Unternehmen und erleichtert so u.a. die Organisation einer Data Governance, die Auswahl eines geeigneten Werkzeugportfolios, sowie die Koordination der Schulungsmaßnahmen und des Wissensaustausches zwischen Fachbereichen. Dies sind nur einige Aufgaben die im Rahmen eines BICC zur Optimierung von Unternehmensprozessen beitragen können. ProjekteProjekte, die nicht durch eine entsprechende Organisationsform unterstützt werden, neigen im Gegensatz eher dazu, sich auf die Bedürfnisse einzelner Anforderungsgeber zu fokussieren und übergreifende Aspekte außer Acht zu lassen. Alles zu Projekte auf CIO.de
Optimierung der Daten-Management-Strukturen
Die Umfrage-Ergebnisse zeigten eine eindeutige Tendenz, dass Firmen mit BICC ihr Datenmanagement strukturierter und nachhaltiger betreiben: So verfolgen Unternehmen, die über ein BICC verfügen, häufiger ein strukturiertes Datenmanagement als diejenigen ohne BICC. 66 Prozent der Unternehmen mit einem BICC verfolgen einen zentralen Ansatz mit einem oder mehreren Data Warehouses (ohne BICC nur 52 Prozent). Nur zwölf Prozent der Unternehmen mit BICC haben eine unkoordinierte Datenmanagement-Strategie, während dies in 23 Prozent der Unternehmen ohne BICC der Fall ist.
Unternehmen mit einem BICC integrieren mehr relevante Datenquellen in ein zentrales, übergreifendes Reporting- und Analyse-System. So gaben 65 Prozent der Unternehmen mit einem BICC in der Umfrage an, mehr als vier Datenquellen in ihr Data Warehouse zu integrieren - im Gegensatz zu nur 47 Prozent ohne diese Organisationsstruktur.
Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereich hakt noch
Die Umfrageergebnisse ergaben auch eine hohe Diskrepanz bei der Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereich. So ist die Kooperation zwischen IT und Fachbereich bei Unternehmen mit einem BICC wesentlich stärker ausgeprägt (48 Prozent mit BICC versus 31 Prozent ohne BICC). Eine gute Kooperation ist häufig entscheidend für den Erfolg von BI-Initiativen. Unternehmen, die kein abgestimmtes Vorgehen zwischen IT und Fachbereich wählen, kämpfen oft damit, dass die ausschließlich von der IT gewählten Systeme die fachlichen Anforderungen nicht erfüllen können. Oder im Gegensatz dazu, dass die durch den Fachbereich gewählten Systeme erhebliche Herausforderungen bei der Implementierung und dem Betrieb darstellen. Im Idealfall findet bei der Konzeption, der Implementierung und dem Betrieb der BI-Systeme eine rege Zusammenarbeit zwischen den beiden Lagern statt.