Analysten-Kolumne
Business Intelligence Competence Center: Wer mit wem - und Warum?
Rüdiger Eberlein ist Berater und Architekt bei Capgemini.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in Business Intelligence-Initiativen ist - mittlerweile unbestritten - die konsequente Berücksichtigung der organisatorischen Aspekte. Oft wird dies mit der Gründung von Business IntelligenceBusiness Intelligence Competence Centern (BICC) gleichgesetzt. Allerdings liegt der Erfolg in den tatsächlichen Kompetenzen sowie deren Ausgestaltung. Und hier treffen wir oft große Unterschiede an. Erfolgreiche BICCs bilden eine Klammer um die Adressaten, Kunden und Ersteller der BI-Lösungen. Doch welche Interessen motivieren die Beteiligten und welche Herausforderungen entstehen daraus? Alles zu Business Intelligence auf CIO.de
Die Adressatensicht wird wie in vielen Prozess- und IT-Transformationsansätzen neben BI traditionell von den Key-Usern aus den jeweiligen Fachbereichen vertreten. Key-User haben ihr Augenmerk auf der Qualität der Lösungen, deren Weiterentwicklung analog der Veränderungen im Marktumfeld sowie auf der Ergonomie und Tauglichkeit im Tagesgeschäft.
Für die BICCs liegt die Herausforderung im Umgang mit den Key-Usern oft in der Erfassung und Steuerung der Erwartungen und der Positionierung von Integrations- und Harmonisierungsthemen über den "Tellerrand" des einzelnen hinaus. Dies setzt voraus, dass Eskalationen und Kompromisse ermöglicht und gesteuert werden, das Warten auf einen Konsens führt in der Regel nicht zum Ziel.
Die Kunden im Sinne der Auftraggeber und Budgetverantwortlichen für BI-Initativen sind oft Linienverantwortliche der Key-User; zumindest insofern die Budgets in den Fachbereichen liegen. Auch wenn diese organisatorische Nähe eine Gleichheit der Ziele vermuten lässt, spätestens bei Budgetdiskussionen sind die Kunden der BICCs stärker an der Effizienz als an der Effektivität der BI-Lösungen interessiert. Dies ist bei Key-Usern traditionell anders herum.