BI-Tools und Suiten im Test
Business Intelligence für Geizige
OLAP-Tools I- Mondrian
Stehen die Firmendaten in Data Warehouses aufbereitet und in einem einheitlichen Format zur Verfügung, erfolgt im nächsten Schritt die Analyse der Daten. Im Rahmen der professionellen Datenanalyse werden im Business Intelligence vor allem zwei Verfahren eingesetzt: OLAP und Data Mining.
Bei OLAP werden Daten multidimensional analysiert. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Umsatz oder Kosten können anhand von Dimensionen wie Kunden, Regionen oder Zeit untersucht werden. Die Informationen aus den Datenquellen werden dabei zu einem multidimensionalem Würfel („Cube“) zusammengefasst. Auf diese Weise können die Daten aus unterschiedlichen Perspektiven und in diversen Detaillierungsstufen betrachtet werden.
Mondrian ist ein Java-basierter OLAP-Server, der unter der Common Public Licence erhältlich ist. Bei dem relationalen OLAP-System handelt es sich um einen ROLAP-Server. ROLAP-Systeme beruhen auf standardisierten, relationalen Datenbanken wie Oracle und IBM DB2 und greifen direkt auf die Daten aus der Datenbank zu.
Die Datenbasis in Mondrian bildet - wie generell in relationalen OLAP-Systemen - eine relationale Datenbank mit Tabellen, die in Star- oder Snowflake-Schemata organisiert sind. Der Zugriff auf die Datenbanken erfolgt bei Mondrian über MDX. MDX beschreibt die Inhalte und Struktur einer Kreuztabelle und ist der Microsoft-Standard für die Beschreibung von Abfragen in OLAP-Systemen.
Neben MDX kann Mondrian aber auch mit XMLA und OLAP4J arbeiten. Letztere ist eine Java-Standardschnittstelle für OLAP, die von verschiedenen Open Source Projekten entwickelt wurde. Damit soll auch die Anbindung von MOLAP-Servern wie dem unten vorgestellten Palo möglich werden.
Mondrian wurde ursprünglich 2001 als eigenständiges Open-Source-Projekt veröffentlicht. Seit 2006 ist Mondrian Teil des Pentaho-Projekts. Mondrian wird aber auch in anderen Open-Source-BI-Projekten wie JasperSoft als OLAP-Engine eingesetzt.