Social Networking: Klare Regeln sind erforderlich

CFOs halten sich im Abseits

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Spezielle Zusammenschlüsse von aktiven Finanzchefs gibt es inzwischen. So haben sich 300 CFOs auf Twitter der Gruppe "TheSocialCFO" angeschlossen und posten dort sowohl Zerstreuendes aus der Untiefen des Web als auch professionelle Denkanstösse, Hinweise auf Webinars oder News zu Entwicklungen in anderen Unternehmen. Wirklich weiter bringt einen davon nur ein Bruchteil. Aber wie überall braucht es auch beim Social Networking eine – also Klarheit darüber, was man sucht. Finden lässt sich das mit ein bisschen Geduld bestimmt, etwa in themenorientierten Foren.

USA: Nur ein Drittel hat eine aktive Strategie

Wer für sich zu dem Ergebnis kommt, gut auf alles das verzichten zu können, ist am Thema Social Media aber längst noch nicht vorbei. Die Forrester-Studie zeigt zum einen auf, dass die Unternehmen mehrheitlich von positiven Folgen ihrer Aktivitäten in Social Networks berichten – und zwar für den Ruf der Marke (86 Prozent), die Innovationsfähigkeit (80 Prozent) und den Kunden-Service (78 Prozent).

Für CFOs noch interessanter ist, dass jeweils etwa zwei Drittel von positiven Auswirkungen auf die Produktivität im Front- und Back-Office sowie bei den IT-Operationen insgesamt berichtet. Unter anderem organisieren Anwender aus den Fachbereichen via Social Networking selbst Antworten und Hilfe. Die Selbstorganisation hat nach Einschätzung von Fenwick eine Entlastung des Help Desks zur Folge. Probleme werden schneller und zu niedrigeren Kosten gelöst – eine sicherlich willkommene Effizienzsteigerung.

In jedem Fall ist es entscheidend, den Umgang mit Social Networking im Unternehmen zu regeln. Wie eine aktuelle Umfrage der Yankee Group in den USA zeigt, setzen dort etwa 30 Prozent der Firmen auf eine aktive Social Media-Strategie. Zwischen 15 und 20 Prozent hingegen verbieten Social Media am Arbeitsplatz. Nach Einschätzung der Marktforscher ist es alarmierend, dass in vielen Unternehmen keine formellen Prozesse, Kontrollen oder StrategienStrategien vorhanden sind. Alles zu Strategien auf CIO.de

Die Finanzchefs haben auf jeden Fall gute Gründe, diese Prozesse voranzutreiben. Allein um den Verlust sensibler Daten oder das Risiko von Compliance-Verstößen durch unbedachte Kommunikation von Mitarbeitern zu verhindern, sind klare Regeln welcher Art auch immer und die Schulung der Sensibilität in diesem Bereich bestimmt im Interesse aller CFOs.

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