Strategien


Kommunikation und Projektmanagement

Chaos bei Change-Projekten

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Darüber hinaus beklagen 63 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass es in ihrem Unternehmen am Bewusstsein für die Notwendigkeit von Veränderungs-Management fehlt. Insbesondere mangelt es an der Unterstützung von Change-Projekten durch die Geschäftsführung und das Top-Management. Nur 21 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Unternehmensführung aktiv dazu bekennt.

Das Know-how fehlt …

Wenn beim Change Management das Commitment aus der Chefetage fehlt, verpuffen Änderungsprozesse wirkungslos.
Wenn beim Change Management das Commitment aus der Chefetage fehlt, verpuffen Änderungsprozesse wirkungslos.
Foto: Mutaree

Es überrascht deshalb kaum, dass die für den Change-Prozess verantwortlichen Mitarbeiter nicht die dafür erforderlichen Kompetenzen haben und es ihnen zugleich am fachlichen Know-how gebricht. 40 Prozent der Umfrageteilnehmer stimmen dem ganz zu, rund 32 Prozent teilweise. 84 Prozent kritisierten, dass es keine offene Kommunikation gibt, insbesondere bei negativen Ergebnissen im Veränderungsprozess dominiert das Schweigen.

… und die Ressourcen auch

Hinzu kommt, dass die Umfrageteilnehmer die Wirksamkeit und den Erfolg von Change-Management-Maßnahmen nicht richtig messen können. Es hapert an verlässlichen Methoden, um die erforderlichen Kennzahlen zu definieren, zu erfassen und auszuwerten. Ein Grund liegt darin, dass Change-Management-Projekte personell chronisch unterbesetzt sind. Rund 60 Prozent bemängelten die aus ihrer Sicht unzureichenden personelle Ressourcen. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass mehr als zwei Drittel der Unternehmen weniger als zehn Prozent des gesamten Projektbudgets für das Change Management einsetzen.

Aufschlussreich ist, welche Voraussetzungen die Firmen als notwendig erachten, um Veränderungsprozesse erfolgreich steuern zu können. Ganz oben stehen dabei die Themen "Know-how" (19 Prozent) und "FührungFührung" (15 Prozent). Knapp 13 Prozent halten ein etabliertes Vorgehensmodell für notwendig und rund 12 Prozent ausreichend Personal. Immerhin zehn Prozent machten den Change-Management-Erfolg davon abhängig, dass es eine Veränderungskultur im Unternehmen gibt. Alles zu Führung auf CIO.de

Für die Umfrage wurden branchenübergreifend 132 Firmen zu ihren Change-Abläufen befragt. Knapp 54 Prozent der Firmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von mehr als 45 Millionen Euro, der Rest liegt darunter. Rund die Hälfte beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter. Elf Prozent der Studienteilnehmer sind der Geschäftsleitung zuzurechnen, 14 Prozent dem Bereich Unternehmensentwicklung und -strategie und 19 Prozent der Personalabteilung.

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