Strategien


Probleme bei Modernisierung

Chaos bei Mainframe-Applikationen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Nahezu ein Fünftel betonte, dass sie bei den vorhandenen Legacy-Applikationen niemanden mehr hätten, der hier ein Update vornehmen könnte. Folglich würden sie von diesen Anwendungen auch „die Finger lassen“. 15 Prozent erklärten, dass durch Fusionen und Übernahmen ein Applikationsdschungel entstanden ist.

"IT-Schuld" nicht bekannt

Zwei weitere Kernprobleme schält Vanson Bourne aus. Erstens habe die fast die Hälfte der CIOs keine Ahnung von der Höhe der eigenen „IT-Schuld“. Der Begriff stammt vom Analystenhaus Gartner und bezeichnet die Kosten, die für die umfassende Modernisierung eines veralteten Applikationsportfolios aufzuwenden wären. Vor zwei Jahren schätzte Gartner die weltweite IT-Schuld auf 500 Milliarden US-Dollar – Tendenz rasant ansteigend.

Daran anknüpfend stellt Vanson Bourne nun fest, dass sich das Bewusstsein der IT-Chefs seither kaum verändert habe. Diejenigen, die Angaben zur eigenen IT-Schuld machten, schätzten sie im Durchschnitt auf knapp 11 Millionen US-Dollar, größtenteils verursacht durch Mainframe-Applikationen.

Zweitens halten 43 Prozent der Befragten kommerzielle Off-the-Shelf-Lösungen für den sichersten und wirtschaftlichsten Weg zur Modernisierung der Mainframe-Applikationen. Micro Focus rät hingegen von derartigen Regallösungen ab und beruft sich dabei auf eine Untersuchung der Standish Group.

Geringe Erfolgsrate Standardlösungen

Demnach biete die Applikationsmodernisierung mit 53 Prozent die größte Wahrscheinlichkeit, ein Projekt fristgerecht, im vorgegebenen Kostenrahmen und mit Integration aller wichtigen Features durchzuführen. Die Erfolgsrate beim Kauf einer Standardlösung liege im Vergleich dazu bei lediglich 30 Prozent. Bei einer kompletten Neuentwicklung liegt die Rate gar nur bei 4 Prozent.

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