Burn-Out-Syndrom die logische Folge

Chaotische Zustände in IT-Projekten

25.04.2005

Erheblicher Handlungsbedarf

Insgesamt zeichnet die Studie ein wenig schmeichelhaftes Bild von der Arbeit in IT-Projekten. Es bestehe "erheblicher Handlungsbedarf". Jeder vierte Projektmitarbeiter gab an, nach der Arbeit nicht mehr abschalten zu können und das Gefühl zu haben, nicht mehr alles zu schaffen. Ebenso viele glauben, dass sie den derzeitigen Belastungen auf Dauer nicht standhalten können. Zwei Drittel haben nicht den Eindruck, dass sich Engagement über das notwendige Maß hinaus lohnt.

Um den Problemen zu begegnen, rät Studienleiterin Anja Gerlmaier zu regelmäßigem Austausch innerhalb der Projektgruppen. Dort sollten sowohl Schwierigkeiten als auch Lösungsansätze der Mitarbeiter aufgenommen und an das Management weitergeleitet werden. Allerdings müssten den Worten dann auch Taten folgen, denn sonst "kann man es auch gleich lassen", so Anja Gerlmaier.

Derzeit arbeitet die Arbeitswissenschaftlerin an einem Projekt, das die ökonomischen Auswirkungen von Burn-Out für Unternehmen quantifizierbar machen soll. "Den Entscheidern ist offenbar nicht klar, welche Folgen die schlechten Arbeitsbedingungen haben. Vielleicht ändert sich das, wenn sie schwarz auf weiß die möglichen Umsatz- und Gewinneinbußen sehen."

Das Institut für Arbeit und Technik (IAT) aus Gelsenkirchen hat für die Studie sieben Projektgruppen mit insgesamt 34 Mitarbeitern aus der IT-Branche befragt. Die Teilnehmer berichteten über ihre Erfahrungen in Gruppendiskussionen und führten über den Zeitraum von zwölf Monaten ein so genanntes Befindenstagebuch. Darin berichteten sie über Projektereignisse und Beanspruchungen. Am Ende führte das IAT eine schriftliche Abschlussbefragung durch. Zusätzlich wurden Interviews mit der jeweiligen Geschäftsführung, Personalvertretungen und Projektleitern geführt.

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