CIO und COMPUTERWOCHE küren den
CIO des Jahres 2007
Der Dämpfer vorweg: "Erfolg macht unglücklich", ist die Kernthese von Coach Dieter Lange, der bei der diesjährigen Preisverleihung zum CIO des Jahres die Keynote-Speach hielt. Lange spielt auf die innere Leere an, die sich bei erfolgreichen Managern, Sportlern oder auch Bergsteigern breit macht, sobald sie ein Ziel erreicht haben. Durch Fleiß erarbeitet und mit Opfern verbunden, stellt sich das Ziel nach Erreichen auf einmal gar nicht mehr so erstrebenswert dar. Grund eins: Dem Erfolgreichen wird klar, dass er sich überhaupt keinen Fahrplan gemacht hat, was er jetzt noch erreichen will und Grund zwei: Ihm wird klar, dass es mal wieder nur ein Teilerfolg in einem ewig währenden Hamsterrennen war. Beides macht unglücklich.
Erfolg kann aber auch schön sein: "Ich fühle mich gar nicht unglücklich", erklärte zum Beispiel Werner Scherer vom Aroma-Hersteller Döhler, als er den ersten Preis in der Kategorie der Unternehmen mit bis zu 2000 Mitarbeitern entgegen nahm. Die Jury hat den Mittelständler Scherer unter anderem für seine Prozessoptimierung ausgezeichnet, durch die er das Mischen von Saftkonzentraten, Früchten und Aromastoffen beschleunigt hat. Die Freude über seinen Erfolg wirkt echt, weil er überhaupt nicht mit der Auszeichnung gerechnet hatte.
Ähnlich erging es Wolfgang Gaertner, dem CIO der Deutschen Bank im Bereich Personal and Corporate Banking. Sein Kollege Hermann-Josef Lamberti, COO der Deutschen Bank und seit zwei Jahren Jurymitglied hatte ihm nicht verraten, dass er den ersten Platz bei den Großunternehmen belegen würde. Die Jury hat Gaertner ausgezeichnet, weil er unter anderem eine konzernweit einheitliche Zahlungs- und Transaktionsplattform implementiert hat, mit der er einen Return on Investment von 325 Prozent über sieben Jahre realisieren will. "Das ist keine theoretische Business-Case-Berechnung, sondern teilweise schon realisiert", betonte Christoph Witte, Laudator und Chefredakteur der "Computerwoche".
Platz zwei bei den Großunternehmen belegte Johannes Helbig, CIO der Deutschen Post Brief. Wie nicht anders zu erwarten, lobte die Jury vor allem seineVerdienste rund um das Thema SOA. Helbig hat die service-orientierte Architektur bei der Post bereits weitreichend implementiert und ist nun bemüht, das Know-how auch in andere Unternehmen zu tragen.