Aktuell von den Hamburger IT-Strategietagen 2009
CIO Jürgen Burger über die IT-Strategie bei Hellmann Worldwide
Das Osnabrücker Unternehmen Hellmann wurde 1871 gegründet und ist inzwischen in der vierten Generation eigentümergeführt. Der weltweit tätige Konzern bietet die gesamte Palette an Logistik-Dienstleistungen, fungiert in Teilen aber auch als verlängerte Werkbank für verschiedene Hersteller. Im vergangenen Jahren erzielte das Unternehmen vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro, beschäftigt mehr als 8500 Mitarbeiter und hat 210 Niederlassungen in 47 Ländern.
Komplexität ist bei Hellmann gewissermaßen naturgegeben. In den Prozessen ebenso wie in der IT. "Das beginnt schon bei unserer heterogenen Bürolandschaft", sagt Burger. "Wir haben Ein-Mann Büros, aber auch 600-Mann-Niederlassungen.“ Oder im Bereich der Anwendungen: weltweit gibt es beispielsweise bis zu bis zu 40 Applikationen, die Aufträge aufnehmen.
In diesem Umfeld startete der Ex-Berater Burger und führte eine Reihe neuer Methoden ein. In der Hoffnung, die Komplexität zu verringern. Ob IT-Governance-Regeln, die Ende 2007 verabschiedet wurden, ein Demand- und Requirement-Management oder die Beschäftigung mit ITIL-Prozessen. Auch die Bildung eines Teams für Enterprise Architecture, die Einführung eines ERP, sowie die Beschäftigung mit SOA und Projekt-Management findet sich auf seiner Liste.
Nicht, dass CIO Burger dies im Nachhinein verurteilt, aber heute stellt er die wesentliche Frage: Was hat es der Firma gebracht? - "Nichts!", lautet seine Antwort. Zumindest nichts, was eine unmittelbare Verbesserung darstellt. "Von all dem, was wir an Methoden eingeführt haben, haben wir nicht effektiv zum Fortgang der Firma beigetragen." Wesentlich wichtiger waren dagegen die sogenannten Hands-on-Aktivitäten, wie die Einführung der Middleware - die sämtlich nicht mittels Methoden, sondern mittels Engagement des Teams geschafft wurden und, so Burger "ganz konkret an die Probleme heran gingen."