Gartner zur Banken-IT
CIO müssen der IT-Nutzung Grenzen setzen
Gesetze sollte man kennen. Als Führungskraft über ökonomische Gesetze Bescheid zu wissen, schadet auch nicht – auch wenn diese naturgemäß aus dem Fundus wirtschaftswissenschaftlicher Theorie stammen und deshalb nicht unumstößlich sind. Gartner meint, eine solche Gesetzmäßigkeit entdeckt zu haben: das Gesetz rückläufiger IT-Erträge. Relevant ist dieses nach Einschätzung der Analysten insbesondere für die CIOs großer Banken.
Scheu vor möglicherweise allzu komplizierten oder theoretischen Überlegungen brauchen die IT-Chefs nicht zu haben. Der Kerngedanke der Studienautoren David Furlonger, Peter Redshaw und Michael Litvak ist sogar ziemlich knackig: Großbanken sind – wie wir seit der Finanzkrise wissen – systemimmanent zu wichtig, um pleite zu gehen. Sie sind wegen ihren schieren Größe und operativen Komplexität aber nach Einschätzung von Gartner möglicherweise auch zu groß, um erfolgreich zu sein.
Jedenfalls gelte aus CIO-Perspektive: Die Ausstattung mit effektiver IT und operativem Support mutiert zur Herkulesaufgabe. Gleichzeitig sorgt die wachsende Digitalisierung für einen exponentiell überschießenden Bedarf, der eine kosteneffektive IT unmöglich macht. Zudem würden traditionelle Management-Modelle obsolet, weil sich die IT-Ausgaben immer mehr der Kontrolle des CIO entziehen.
Selbstverständlich belässt es Gartner nicht bei der Schilderung einer ausweglosen Situation. Der zentrale Ratschlag an die IT-Chefs und COOs lautet, für IT-Innovation zu sorgen. Anfänglichen Investitionen in die IT-Effizienz müssten Investitionen in Delivery und Management folgen – so etwa in zusätzliche Automatisierung und in Self-Service-Portale, um der steigenden Nachfrage nach IT-Services gerecht werden zu können.