Strategien


BNP Paribas

CIO Simone Bock modernisiert die IT

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
In einem volatilen Markt setzt Simone Bock, CIO von BNP Paribas Personal Investors, auf resiliente IT-Strukturen und mehr Kundennähe. Agile Methoden helfen dabei.
Simone Bock, CIO bei BNP Paribas Personal Investors: "Für uns wird es immer wichtiger, dass wir schnell auf Marktveränderungen und neue Anforderungen reagieren können."
Simone Bock, CIO bei BNP Paribas Personal Investors: "Für uns wird es immer wichtiger, dass wir schnell auf Marktveränderungen und neue Anforderungen reagieren können."
Foto: BNP Paribas Personal Investors

"2020 war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr", blickt Simone BockSimone Bock zurück. "Immer wieder hatten wir es mit extremen Transaktionsvolumina im Wertpapierhandel zu tun." Im März die Corona-Pandemie, im Juni der Wirecard-Skandal, im November die Nachrichten zum Impfstoff von Biontech: Jedes Mal musste die deutsche Tochter der französischen BankengruppeBankengruppe BNP Paribas stark schwankende IT-Lasten bewältigen. "Als am 18. Juni das Ausmaß des Wirecard-Skandals bekannt wurde, vervielfachte sich das Handelsvolumen binnen einer Stunde", erinnert sich die CIO. Profil von Simone Bock im CIO-Netzwerk Alles zu Finance IT auf CIO.de

Wie lässt sich die IT auf solche Unwägbarkeiten einstellen? - Mit Fokussierung und einer klaren Strategie, sagt die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Drei Punkte stehen auf ihrer Prioritätenliste ganz oben: Resilienz, Effizienz und Customer Centricity. Eine IT, die mit außergewöhnlichen Umständen fertigwird, ist in der Finanzbranche nicht erst seit der Coronakrise überlebenswichtig. Doch die extrem hohen Lastspitzen in jüngster Zeit führen dazu, dass BankenBanken oft erheblich mehr IT-Ressourcen vorhalten müssen, als sie im Normalfall benötigen würden. Top-Firmen der Branche Banken

Nach dem Brexit-Referendum wurde sukzessive die Rechner- und Netzwerk-Kapazität etwa um das Zweieinhalbfache erhöht und im letzten Jahr ein starker Fokus auf Orchestrierung und Monitoring gelegt, berichtet Bock: "Wir haben viele Messfühler in der IT, die es uns erlauben, im Ernstfall schnell zu reagieren." Ein intelligentes Monitoring-System sorge dafür, dass bei Bedarf sofort Kapazität zugeschaltet werden könne. Doch damit sei es noch nicht getan. Neben der internen IT müsse auch die Anbindung an die Börsen zu jedem Zeitpunkt funktionieren. Das betreffe vor allem die Schnittstellen zu Partnern, die mit redundanten Komponenten abgesichert werden.

Hybride Cloud-Strategie

Häufige und kaum vorhersehbare Lastspitzen sowie hohe Anforderungen an Rechenleistung, StorageStorage und Ausfallsicherheit: Genauso definieren die großen Cloud-Provider einen typischen "Use Case" für ihre Dienste. Die französische Bankengruppe beschäftigt sich schon länger mit Cloud ComputingCloud Computing. Zwar arbeitet BNP Paribas hierzulande noch mit eigenen Rechenzentren in München und Nürnberg und erledigt das Kapazitätsmanagement in Eigenregie. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de

Doch ab 2021 migriert die deutsche Tochter ihre Systeme sukzessive in ein Gruppen-Rechenzentrum, das in einem Joint Venture mit IBMIBM betrieben wird. Der IT-Konzern stellt der Bank darin eine "Dedicated Cloud" zur Verfügung, die technisch auf IBMs Private-Cloud-Komponenten basiert. Dedicated bedeutet, dass diese Cloud ausschließlich BNP Paribas zur Verfügung steht. Alles zu IBM auf CIO.de

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