Analysten-Kolumne
CIO und CTO in Telekommunikations-Unternehmen - eine sinnvolle Trennung?
Überdies müssen sich CTOs heute Herausforderungen stellen, mit denen sich CIOs bereits vor einigen Jahren auseinandergesetzt haben: Die Infrastrukturen/ Wirknetze von Medien- und Telekommunikationshäusern werden als proprietär und teuer angesehen. Mit Blick auf den sehr stark ausgeprägten Preiskampf in der Branche sehen sich CTOs zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, funktionsfähige Infrastrukturen zu geringeren Kosten bereitstellen.
CIOs haben sich in den letzten Jahren nach dem Abebben der IT-Begeisterung und im Zuge der daraus resultierenden nüchternen Betrachtung von IT als Kostenfaktor bereits intensiv mit der Kostenreduktionsthematik beschäftigt. Warum sollten CTOs in dieser Hinsicht nicht von den Erfahrungen der CIOs profitieren können? Relativierend ist in diesem Kontext sicherlich darauf hinzuweisen, dass CTOs mit Recht anführen, von Ihnen einzuhaltende Kundenanforderungen, wie z.B. eine Service-Verfügbarkeit von 99,999 Prozent, Sprachqualität und Netzabdeckung, würden sich wesentlich von den Anforderungen der IT-Anwender unterscheiden. Nichtsdestotrotz vermag dieses Argument nicht die in diesem Punkt prinzipiell vorteilhafte Wirkung einer engeren Kooperation beider Bereiche grundlegend in Frage zu stellen.
Negative Folgen weiterhin getrennter Bereiche
Eine auch in Zukunft praktizierte strikte Trennung von CTO- und CIO-Funktion würde eine inhaltliche Zusammenarbeit in den genannten Bereichen verhindern. Darüber hinaus würde sie zu weiteren negativen Konsequenzen für das Unternehmen führen - mögliche Synergiepotenziale blieben ungenutzt:
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Erhöhter Personalaufwand: Für vergleichbare Aufgaben würden sowohl in der CTO- als auch in der CIO-Organisation nach wie vor separate Teams eingesetzt werden, Einsparungsmöglichkeiten durch die Zusammenlegung von Teams würden nicht realisiert werden.
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Ungebündelter Einkauf: CTO- und CIO-Organisation würden weiterhin getrennt von einander mit ihren Lieferanten in Kontakt treten. Durch gemeinsame Verhandlungen ließen sich auf Basis höherer Stückzahlen bessere Einkaufspreise erzielen.