Analysten-Kolumne
CIO und CTO in Telekommunikations-Unternehmen - eine sinnvolle Trennung?
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Uneinheitliches Management: Unterschiedliche Zieldefinition und Verfolgung von Konzepten in CTO- und CIO-Funktion würden sich negativ auswirken und zu langwierigen Korrekturarbeiten führen. Besonders betroffen: Der Innovations-/ Produktentwicklungszyklus. Durch zunehmende Commodity-Services ist die Telekommunikations- und Medienbranche darauf angewiesen, ihren Gewinn primär auf Basis von sich schnell wandelnden Services oder schnell einzuführenden, nur zeitweise verfügbaren Produkten zu erwirtschaften. Die hierfür notwendige möglichst schnelle Anpassung produktspezifischer Modifikationen an die Release-Zyklen jeweils relevanter IT-Systeme wäre ohne ein einheitliches Management nur sehr schwer zu bewerkstelligen.
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Nicht unternehmensweit konzipierte Gesamt-Architektur: Die Möglichkeit, in weiteren Bereichen Einsparungen zu realisieren, z.B. in Bezug auf den Bedarf an Hardware und Räumlichkeiten durch den gemeinsamen Betrieb von Basis-Plattformen, ist stark eingeschränkt.
Fazit
Eine engere Kooperation von CTO- und CIO-Funktion in Unternehmen der Telekommunikations- und Medienbranche ist vorteilhaft - durch eine stärkere Zusammenarbeit kann vorhandenes Wissen sinnvoll eingesetzt werden. Darüber hinaus sollten Unternehmen nicht zögern, möglichst zeitnah entsprechende organisatorische Konsequenzen zu ziehen, um nicht durch beispielsweise einen erhöhten Personalaufwand, ungebündelten Einkauf oder uneinheitliches Management gegenüber Wettbewerbern ins Hintertreffen zu geraten.
Peter Ratzer ist Berater für IT-Strategie bei Deloitte.