Hohe Fluktuation auf dem Posten des IT-Chefs

CIOs auf dem Schleudersitz

27.08.2008
Von Nicolas Zeitler

Auch Lundberg sieht darin eine von mehreren möglichen Ursachen. Erst kürzlich habe sie von einem CIO gehört, in dessen Unternehmen die Zahl der Manager auf der C-Ebene aus Effizienzgründen von elf auf fünf reduziert wurde. Ein anderer Leser merkt an, die IT sei schon immer einer der Bereiche gewesen, in denen Unternehmen am stärksten versuchten, Kosten zu senken.

Generationswechsel gefordert

Zum Jammern keinen Anlass sieht indes Jim Anderson von Blue Elephant Consulting in seinem Kommentar. "Vielleicht sollten wir uns eher über das Anbrechen eines neuen Zeitalters freuen", meint der Berater. Heutzutage sei die IT-Abteilung in den meisten Firmen noch eine Insel, die kaum mit dem Rest des Unternehmens verbunden sei. CIOs, die ihre Jahresziele nur anhand von Phrasen wie "Cloud ComputingCloud Computing" oder "Virtuelle Welten" aufstellten, hätten auf ihrem Posten nun einmal keine Existenzberechtigung. Sei erst einmal eine neue Generation von CIOs angekommen, die verstanden hätten, dass sie nicht auf einer Insel lebten, werde die Fluktuation merklich sinken, ist Anderson überzeugt. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Auch der langjährige CIO und Autor Mark Cummuta heißt einen Generationswechsel willkommen, auch wenn er sich diesen weniger radikal wünscht als von Jim Anderson vorgeschlagen. Die ältere Garde von IT-Managern tue jedoch gut daran, sich Richtung Mentoring zu bewegen, um dem Nachwuchs beim Weg auf das verminte CIO-Terrain zu helfen. Die IT müsse das Geschäft künftig noch deutlich besser verstehen als es heutige CIOs oft könnten.

Der CIO muss Visionär sein

Auch ein alter Haudegen sei indes noch lernfähig, meint Cummuta. Wer derzeit eine Führungsrolle bekleide, könne manches vom Nachwuchs lernen und diesem gleichzeitig andere Dinge vermitteln.

Einige Leser fordern von CIOs auch eine stärker vorausschauende Haltung. Der CIO solle "Führungsperson und Visionär" sein, meint einer. Jim White, der nach eigenen Angaben seit 50 Jahren im Geschäft ist, kritisiert, CIOs würden zu oft nur Ansichten annehmen, die andere geäußert hätten. Ihre Ideen bezögen die meisten IT-Leiter aus dem Pool dessen, was die Anbieter gerade auf dem Markt feilbieten.

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