IT-Dienste aus der Wolke
Cloud Computing im Kosten-Check
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Eine umfangreiche Server-Installation mit Windows-Betriebssystem koste laut McKinsey im internen Betrieb 150 Dollar, bei Amazon zahlten Kunden für die gleiche Einrichtung 366 Dollar. Selbst die vielen Preissenkungen bei Amazon dürften die Differenz nicht ausgeglichen haben, zumal ein ordentlicher Batzen auf Personalkosten entfällt, die im Cloud-Betrieb zwar reduziert werden, aber nicht ganz verschwinden.
In diesem Jahr legte Gartner mit einer eigenen Kalkulation nach, die den SaaS-Betrieb ebenfalls aufs Korn nahm. In einer Studie, die die Akzeptanz von BI-Anwendungen (Business IntelligenceBusiness Intelligence) analysiert, kommen die Analysten zu dem Schluss, dass SaaSSaaS "in den ersten fünf Jahren günstiger als der On-Premise-Betrieb sein kann". Die Analysten bemängeln jedoch, dass Anwender oft ungeprüft annehmen, mit SaaS Kosten zu sparen. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu SaaS auf CIO.de
Die kritischen Kostenanalysen gehen davon aus, dass die für den Applikationsbetrieb gekauften Lizenzen und ServerServer ir-gendwann abgeschrieben sind und sich die finanziellen Aufwendungen für den internen Betrieb dann nur noch aus Support und laufenden Aufwendungen etwa für Energie und Personal ergeben. SaaS- und Cloud-Anwender zahlen dagegen kontinuierlich weiter. Alles zu Server auf CIO.de
Eine langfristige Betrachtung beider Betriebsarten erreicht nach einigen Jahren den Breakeven, danach kippt der Kostenvorteil zugunsten des Inhouse-Modells. "Die Lizenzkosten im SaaS-Betrieb sind ab dem sechsten oder siebten Jahr definitiv höher als die abgeschriebenen Kosten für die On-Premise-Lizenzen und Server sowie den laufenden Betrieb", meint auch Nikolaus Krasser, Vorstandsmitglied beim IT-Beratungshaus Pentos AG in München. "Gespart wird im SaaS-Modell in den ersten Jahren."
On-Premise-Kosten sind schwer kalkulkierbar
Doch auch diese Betrachtung wird einem belastbaren Kostenvergleich nicht gerecht, denn sie stellt Kapitalkosten (Capex = Capital Expenditures) und Betriebskosten (Opex = Operational Expenditures) gegenüber. In der Praxis kommt das einem Äpfel-Birnen-Vergleich nahe, weil sich die Rahmenbedingungen über eine lange Nutzungszeit ständig ändern.