Cloud Computing


Keine Standards und Metriken

Cloud Computing nicht ausgereift

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Dabei stehen vor allem große Unternehmen vor einer doppelten Herausforderung: Auf der einen Seite werden sie die interne IT-Infrastruktur dynamisieren und in Richtung Utility-Computing umbauen müssen, auf der anderen Seite müssen sie ein Sourcing-Konzept entwickeln, das Legacy-Systeme, die eigene „Private Cloud“ und externe Services aus der „Public-Cloud“ miteinander verknüpft.

Geld fließt zunächst in die Private Cloud

Nach Einschätzung von Tom Bittman, Vice President bei Gartner, wird bis 2012 mehr Geld in den Aufbau eigener Clouds als in die Angebote von Public-Cloud-Anbietern fließen. "Größere Unternehmen werden weiterhin eine IT-Organisation haben, die IT-Ressourcen intern verwaltet und einsetzt, darunter auch Private Clouds. IT-Organisationen werden auch die Verantwortung für das IT Service Sourcing übernehmen und bestimmen, wann externe Anbieter eingesetzt, wann interne Ressourcen genutzt werden und wann beides für spezielle Services zum Einsatz kommt“, schreibt der Gartner-Analyst in seinem Cloud Computing Blog.

Ohne strategisches Konzept und gründliche Vorbereitung, da sind sich die Fachleute einig, kann der Einstieg in das Cloud Computing nicht nur die angepeilten Ziele verfehlen, sondern auch zur Kostenfalle werden. Denn trotz aller unbestreitbarer Vorteile des Utility-Computing erfordert die Nutzung von Cloud-Diensten zunächst erhebliche Anfangsinvestitionen: Anwendungen und Systeme müssen in Hinblick auf ihre Auslagerungsfähigkeit analysiert und betriebswirtschaftlich kalkuliert werden, Schnittstellen müssen definiert, Prozesse neu gestaltet und gegebenenfalls Teile der IT-Organisationen umstrukturiert werden.

Experton-Analyste Carlo Velten: "Die meisten großen IT-Abteilungen werden versuchen, den internen Betrieb auf privaten Clouds laufen zu lassen, eventuell ergänzt durch externe Cloud-Applikationen oder -Facilities."
Experton-Analyste Carlo Velten: "Die meisten großen IT-Abteilungen werden versuchen, den internen Betrieb auf privaten Clouds laufen zu lassen, eventuell ergänzt durch externe Cloud-Applikationen oder -Facilities."

Sollen die IT-Dienstleistungen von mehreren Cloud-Providern bezogen und mit der eigenen Enterprise-Cloud integriert werden, erhöht das den Verwaltungsaufwand noch weiter. Cloud Computing in großem Stil könnte deshalb die aus dem klassischen IT-Outsourcing bekannten Management-Probleme sogar noch verschärfen.

„Es gilt zu verstehen, welche Auswirkungen groß ausgelegte Service Computing Umgebungen haben, und dann eine entsprechende Implementierungsstrategie aufzusetzen, die auch Roadmaps für die Kultur und die Skills, die für Rechenzentrumsmitarbeiter, aber auch für betriebswirtschaftliche und operative Supportsystemprozesse erforderlich sind, umfassen“, sagt Carlo Velten, Senior Advisor bei der Experton Group.

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