HP, SAP und, Microsoft investieren
Cloud-Märkte werden jetzt verteilt
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Mit Successfactors kauft SAP einen breiten Kundenzugang
Eigentlich hat es SAP diesbezüglich besser. Umso mehr Erstaunen rief die teure Übernahme von Successfactors hervor. "Wann wollen die das wieder reinholen?", fragt Karin Henkel, Analystin bei Strategy Partners International. Die Successfactors-Lösung für das Human-Capital-Management, die SAP mit der neuen Tochter erwirbt, biete nicht viel mehr als eine Erweiterung des HR-Segments um Funktionen für das Talent-Management (etwa Leistungsbeurteilung, RecruitingRecruiting, Zielvereinbarungen). Einen wichtigen Grund für die Übernahme lieferte Siemens. Alles zu Recruiting auf CIO.de
Der Konzern ist einer der wichtigsten SAP-Kunden im ERP-Umfeld, hatte sich im Juni 2009 aber dennoch für Successfactors als Lieferanten für das HR-Segment entschieden. Für SAP war das ein Alarmsignal, denn Siemens war bislang nicht als besonders experimentierfreudig beim Einsatz neuer Software aufgefallen. Wenn ein solch konservativ ausgerichtetes Haus in einer zentralen Back-Office-Funktion ein SaaS-Angebot wählt, wird es für SAP höchste Zeit, das darbende Cloud-Geschäft endlich anzuschieben. "Die Entscheidung war für die SAP ein herber Schlag. Außerdem hat Siemens SAP damit zu verstehen gegeben, dass man künftig nicht mehr alle IT-Leistungen aus einer Hand, sondern Best of Breed einkaufen werde", kommentiert Henkel.
Gut für das US-Geschäft
Mit dem Übernahmepreis hat der Softwareanbieter hier seinen Nachholbedarf gestillt und obendrein über Siemens hinaus eine ansehnliche Zahl von Kunden gewonnen. Insgesamt 3500 Firmen mit rund 15 Millionen registrierten Nutzern greifen auf die gehostete HCM-Installation zu. Zum Vergleich: Salesforce kommt zwar auf 87.000 Kunden, hat jedoch nur rund zwei Millionen registrierte Nutzer. Für SAP ergeben sich zudem vielfältige Cross-Selling-Möglichkeiten, da sich die Kundenbasen nur teilweise überschneiden. Das könnte insbesondere dem US-Geschäft der Walldorfer zugutekommen, denn dort hat das übernommene Startup die meisten Kunden.