Sparkurs zahlt sich aus
Commerzbank auf Kurs zur Mini-Dividende
"Wir wollen in diesem Jahr, die Marke von netto einer Million neuer Kunden knacken. Das wird nicht einfach. Aber ich bleibe zuversichtlich", sagte Privatkundenvorstand Michael Mandel den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. "Die WM-Kampagne hat wegen des frühen Ausscheidens der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht so gewirkt wie bei früheren Turnieren. Darum wollen wir mit gezielten Kampagnen das Kundenwachstum im zweiten Halbjahr ankurbeln."
Potenzial sieht Mandel im Ratenkreditgeschäft. Auch Baufinanzierung sei mit rund 250 Millionen Euro Neugeschäft pro Woche weiterhin sehr gefragt. "Aber der Preiskampf ist nach wie vor hart", sagte Mandel. Insgesamt jedoch sei die Bank auf Wachstumskurs: "Ich bin mit dem ersten Halbjahr für das Privatkundengeschäft eigentlich ganz zufrieden, auch wenn nicht alles so funktioniert hat wie erhofft."
Die Großbank mit aktuell 12,9 Millionen Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland will bis zum Jahr 2020 zwei Millionen zusätzliche Klienten anlocken. Davon verspricht sich die Commerzbank auf lange Sicht mehr Gewinn.
Im Firmenkundengeschäft bekommt die Bank den harten Wettbewerb um den deutschen Mittelstand zu spüren. Daher plant die Commerzbank hier vorsichtiger: Statt mit steigenden Erträgen rechnet sie in diesem Bereich für das Gesamtjahr nun mit geringeren Erträgen als 2017.
Die Aussicht auf eine - wenn auch vergleichsweise magere - Dividende dürfte Balsam für die gebeutelten Aktionäre sein: Das Papier der Commerzbank zählt mit einem Verlust von 29 Prozent in diesem Jahr zu den größten Verlierern unter den Standardaktien. Mit einem Börsenwert von derzeit nur noch elf Milliarden Euro droht dem Dax-Gründungsmitglied im September der Rauswurf aus dem deutschen Leitindex.