Datenschutz im Auto
Connected Car: Das Problem mit der Datensicherheit
Assistenzsysteme und weitere Konnektivitäts-Dienste sind in Automobilen auf dem Vormarsch - folglich wächst auch das Interesse beim Verbraucher. Allerdings bieten Connected Cars auch Angriffspunkte für Hacker, wodurch einige sicherheits- und datenschutzrechtliche Fragen aufgeworfen werden. Hieraus resultieren wiederum völlig neue Herausforderungen für AutomobilherstellerAutomobilhersteller, Gesetzgeber und Autokäufer. Top-Firmen der Branche Automobil
Vernetzte Autos: Innovation vs. IT-Security
Services zur Erhöhung von Verkehrssicherheit und Komfort, Assistenzsysteme zur Unterstützung des Fahrers, Online-Dienste für Entertainment und Kommunikation und neue technische Möglichkeiten zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen über Mobile Apps machen das Auto zum vernetzten Endgerät, das mit seinem Fahrer, der Werkstatt oder anderen Fahrzeugen interagiert.
Den Automobilherstellern eröffnet das vernetzte Auto attraktive neue Geschäftschancen. In punkto Sicherheit birgt es allerdings auch etliche Herausforderungen. Prinzipiell umfassen diese zwei Aspekte: den Schutz personenbezogener Daten und die Sicherheit vor Angriffen von außen - beispielsweise durch Hacker, die die Steuerung der Bremsen oder anderer relevanter Systeme manipulieren könnten.
Beim Schutz personenbezogener Daten geht es zum einen um die (temporäre) Erfassung von Daten - etwa GPS-, Sensor- oder Diagnose-Daten vor und nach ihrer Übertragung in das IT-Backend, beispielsweise des Fahrzeugherstellers. Zum anderen ist auch die Verschlüsselung der Daten selbst ein zentrales Thema. Diese scheiterte lange Zeit an den nicht ausreichenden Systemkapazitäten in den Steuergeräten der Fahrzeuge. Eine Verschlüsselung nahm so viel Zeit in Anspruch, dass die Daten nicht mehr in Echtzeit hätten übertragen werden können. Das ändert sich nun jedoch dank der immer leistungsfähigeren Hardware: Künftig lassen sich Daten mit zunehmend besseren kryptographischen Verfahren (zum Beispiel RSA) und größeren Schlüssellängen (4096 Bit und mehr) schützen.
- 1. Exploit-Bekämpfung reduziert die Einfallstore für Kriminelle.
Cyberkriminelle hatten in den vergangenen Jahren mehr oder weniger leichtes Spiel mit Microsoft Windows. Glücklicherweise hat der Konzern Exploits in letzter Zeit gezielt bekämpft, so dass Attacken immer schwieriger werden. Allerdings gibt es eine Kehrseite der Medaille, da viele Malwareentwickler sich nun wieder den Social-Engineering-Techniken zuwenden oder auf Nicht-Microsoft-Plattformen abzielen. - 2. Internet-of-Things-Attacken haben sich von Machbarkeitsstudien zu Mainstream-Risiken entwickelt.
2014 mussten wir immer häufiger feststellen, dass Hersteller von Internet-of-Things-Geräten es oftmals verschlafen haben, grundlegende Sicherheitsstandards zu implementieren. Entsprechend sind Attacken auf diese Geräte absehbar und werden zudem umfassende Folgen haben. Die IT-Sicherheitsindustrie muss sich weiterentwickeln, um für dieses neue Thema Antworten zu finden. - 3. Verschlüsselung ist mittlerweile Standard, aber darüber sind nicht alle glücklich.
Dank häufig auftauchender Schlagzeilen in Sachen Spionagesoftware und Datenbankeinbrüchen hat sich die Verschlüsselung aller Daten schon fast zum Standard entwickelt. Das geht allerdings gerade großen Organisationen wie Strafverfolgungsbehörden oder Geheimdiensten gegen den Strich, da sie befürchten, dass diese „Heimlichtuerei“ die allgemeine Sicherheit gefährdet. - 4. Sicherheitsrelevante Programmierfehler in weit verbreiteter Software blieben jahrelang unter dem Radar.
„Heartbleed“ und „Shellshock” machen deutlich, dass weit mehr unsichere Code-Zeilen im Umlauf sind, als gedacht und sie werden seit vielen Jahren unbemerkt von einer großen Anzahl Computersystemen genutzt,. Entsprechend hat sich auch das Augenmerk der Hacker auf diese eher unauffälligen Programme gerichtet und 2015 sind vermehrt Attacken in diesem Bereich zu erwarten. - 5. Gesetzliche Neuregelungen bringen mehr Verantwortung bei der Offenlegung von Daten und Haftung mit sich – vor allem in Europa.
Die Mühlen der Gesetze mahlen im Vergleich zur Technologieentwicklung sehr langsam, aber dennoch treten 2015 einige gesetzliche Neuerungen in Kraft, die lange auf sich warten ließen. Es ist wahrscheinlich, dass diese Änderungen auch in anderen Bereichen mit einer progressiveren Datenschutzregulierung einhergehen. - 6. Kriminelle schießen sich auf mobile Zahlungssysteme ein, halten aber gleichzeitig noch eine Weile an traditionellen Finanzbetrügereien fest.
Nach der Ankündigung von Apple Pay waren mobile Zahlungssysteme eines der Topthemen der vergangenen Monate. Wie immer, wenn neue Systeme an den Start gehen, werden die Cyberkriminellen nach Lücken Ausschau halten. Da das aber aufgrund einiger sehr positiver Absicherungen nicht ganz einfach sein wird, dürfen wir davon ausgehen, dass die klassischen Onlinegaunereien mit Kreditkarten noch eine Weile weitergehen. Sie sind das bei weitem einfacherer für Betrug zu nutzen. - 7. Die Lücke zwischen Sicherheitsaufgaben und geschultem Personal klafft immer weiter auseinander.
Im gleichen Rahmen, wie Technologie immer mehr in unser tägliches Leben Einzug hält und einer der Stützpfeiler für die globale Wirtschaft wird, kommt das fehlende Know-how in Sachen Cybersicherheit zum Vorschein. Diese bedenkliche Entwicklung wird sowohl von Regierungen, als auch der Industrie konstatiert. Das Besetzen der nötigen Stellen kann Jahre dauern und ist somit ein echter Sicherheitsfaktor. - 8. Breite “Serviceoffensive” für Attacken und Exploit-Kits, um mobile Plattformen anzugreifen.
In den letzten Jahren hat sich ein neuer Trend bei den Cyberkriminellen durchgesetzt: das zur Verfügung stellen von Malwarepaketen, die keinerlei technisches Wissen voraussetzen und per Klick aktiviert werden können. Der rasante Anstieg bei mobilen Plattformen und der damit verbundene Austausch sensitiver Daten werden dazu führen, dass wir 2015 viele dieser Kits für Smartphone-Angriffe sehen werden. Gleiches gilt für Plattformen, die sich mit dem Internet of Things beschäftigen. - 9. Die Lücke zwischen ICS/SCADA und Sicherheit in der realen Welt wächst weiter.
Systeme wie Industrial Control Systems (ICS) und Supervisory Control and Data Acquisition (SCADA) hinken in Sachen Sicherheit üblicherweise zehn oder mehr Jahre hinter dem Mainstream her. Wir gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten Jahre einige besorgniserregende Lücken aufgedeckt werden, die von Hackern auf breiter Front ausgenutzt werden. - 10. Flexiblere Rootkit- und Bot-Fähigkeiten eröffnen neue Angriffsvektoren.
Die Technologiesparte befindet sich zurzeit in einem grundlegenden Veränderungsprozess, in dessen Rahmen nun Plattformen und Protokolle abgeändert werden, die jahrelang als Standard dienten. Allein die Menge solcher Veränderungen der althergebrachten Technologiestandards wird viele alte Wunden aufreißen und neue Sicherheitslücken schaffen.
Sichere Datenübertragung verhindert Manipulation
Doch nicht nur bei den Daten selbst, auch bei der Übertragung ist auf eine adäquate Verschlüsselung zu achten, um Manipulationen auf den Kommunikationswegen zu verhindern. Hier geht es jedoch nicht nur um die Abwehr von Manipulationsversuchen, sondern auch um die Sicherheit der übertragenen Daten und deren Inhalte. Sind die Übertragungswege nicht ausreichend gesichert, können Informationen leicht ausgelesen werden, so dass unberechtigte Personen detaillierte Fahrerprofile erstellen könnten.