Mercedes-Werk Stuttgart-Untertürkheim
Daimler-Chef Källenius bezieht Stellung gegen rechte Hetze
Damit reagierte der Manager erstmals öffentlich auf ein Video der Gruppierung "Zentrum Automobil", die sich selbst als "unabhängige Gewerkschaft" bezeichnet. Darin wird die Entlassung von zwei Daimler-Beschäftigten als "völlig absurd" bezeichnet. Ihnen wurde bereits 2018 gekündigt, weil sie einem türkischstämmigen Kollegen und Funktionär der IG Metall über Monate hinweg über den Messengerdienst Whatsapp Hitler- und Hakenkreuz-Bilder sowie verächtliche Bilder über Moslems zugesandt hatten. Darüber hatten zuvor "Report Mainz" und der "Stern" berichtet.
"In der Regel äußern wir uns nicht zu Kündigungen und laufenden Kündigungsschutzverfahren", heißt es in der Daimler-Mitteilung. Der Film habe aber Irritationen verursacht. "Im Film kommt es aus Unternehmenssicht zu einer äußerst bedenklichen Verzerrung der Wahrnehmung zwischen Opfern und Tätern." Källenius erklärte weiter, der Autobauer sei so divers wie seine Kunden. "Deshalb haben Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz bei uns keinen Platz." In Deutschland arbeiten Menschen aus über 150 Ländern bei DaimlerDaimler. Top-500-Firmenprofil für Daimler
Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sagte, Rechtsextremismus habe bei Daimler nichts zu suchen. Es gebe auch keinen rechtsfreien Raum, wozu sich das Unternehmen durch die ausgesprochenen Kündigungen auch klar bekannt habe. "Die WhatsApp-Nachrichten verstoßen gegen unser Grundgesetz, was das Arbeitsgericht bestätigt hat." Daimler betonte, das UnternehmenUnternehmen habe die Kündigungsverfahren in erster Instanz gewonnen. "Das Gericht hat in den Urteilsbegründungen das rassistische und fremdenfeindliche Verhalten bestätigt." Top-Firmen der Branche Automobil
In Deutschland gehören nach Brechts Angaben bei Daimler elf von insgesamt 755 Betriebsräten der Betriebsratsgruppe "Zentrum Automobil" an. "Auch wenn es für meinen Geschmack elf Personen zu viel sind, sitzt in den Betriebsratsgremien eine überwältigende Mehrheit, die sich gegen rechts stellt." (dpa/rs)