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Daimler ordnet Lizenz-Management neu
Von Peanuts kann keine Rede sein. "Software-Lizenzen machen einen wesentlichen Anteil unseres Anlagevermögens aus", sagt Michael Gorriz. Lizenz-Management ist also auch ein Kostenprogramm. "Wir schätzen unsere Lizenzkosten auf etwa zehn Prozent des IT-Budgets", sagt der CIO von Daimler. Genug, um diese IT-eigene Büchse der Pandora zu öffnen.
Dies geschah, als Gorriz im Jahr 2008 die Gesamtverantwortung für die IT von Daimler übernahm. "Wer wie wir für Infrastruktur und Applikationen in Gänze verantwortlich ist, kommt um das Lizenz-Management nicht herum", sagt er. Erst recht nicht in der Liga des Stuttgarter Autobauers. 2010 beschäftigte der Konzern weltweit rund 260 000 Mitarbeiter. 180 000 arbeiten mit einem PC oder sind in administrative Prozesse eingebunden. "Da sind klare Regeln in den Abläufen ein Muss", so Gorriz.
Solche Regeln jedoch waren damals noch Stückwerk. Wie viele Unternehmen hatte selbstverständlich auch Daimler ein Lizenz-Management. Doch es blieb hinter den Erwartungen zurück. "Der Fokus lag auf der KonsolidierungKonsolidierung der Lizenzbedarfe", blickt Felix Schäfer, verantwortlicher Projektleiter, zurück. "Das allein genügt aber nicht." Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Schäfer war und ist eine der treibenden Kräfte des 2009 gestarteten Lizenzprojekt "Sambal" (Software Asset Management Balanced). Er initiierte auch eine eigene Lizenzgruppe innerhalb des CIO-Colloquiums, in der Vertreter aus anderen Konzernen regelmäßig ihre Erfahrungen mit dem Lizenz-Management austauschen. Zwei Erfolgsfaktoren scheinen für alle Konzerne: gleich: Erstens klare Aufmerksamkeit an höchster Stelle - im Falle Daimlers heißt dies, dass Michael Gorriz als Kopf der federführenden IT-Abteilung die Richtung vorgibt. Und zweitens Prozess-Know-how im Team. "Es geht weniger um Technik, sondern darum, Prozesse aufzusetzen und Schnittstellen zwischen den beteiligten Einheiten zu schaffen", sagt Schäfer.