Digitalstrategie von Zeppelin Baumaschinen
Das Amazon der Bauindustrie
Das Z Lab hat zwar einen neutralen, übergreifenden Blick über den Konzern, soll aber auch andere Unternehmenseinheiten davon überzeugen, bei Projekten wie Klickrent, Zeppelin.com und digitaler Baustelle mitzumachen. Alle im Unternehmen sollen Prozesse übergreifend und End-to-End denken und neue Arbeitsmethoden übernehmen.
"Disruptive Ansätze bedeuten immer einen Konflikt"
Wenn mit Klickrent eine herstellerunabhängige Vermietplattform aufgebaut wird, dann wehrt sich die bislang zuständige eigene Fachabteilung natürlich erst einmal. "Disruptive Ansätze bedeuten immer einen Konflikt", sagt Gerstmann illusionslos. "Deswegen muss das Lab besonders versiert beim Change-Management sein." Hahnenberg ergänzt: "Man muss die Mitarbeiter beim Change-Management auf allen Ebenen mitnehmen - und zwar sofort."
Wie aufgeschlossen die Kollegen gegenüber disruptiven Veränderungen sein würden, erkundete Zeppelin mit einem Digital Readiness Check. Die Ergebnisse seien ermutigend gewesen, berichtet Gerstmann. Er hatte mit größeren Widerständen gerechnet. Außerdem ließen sich mit der Umfrage Kritiker und mögliche Probleme gut identifizieren. Einmal identifizierte Ängste und Sorgen treiben meist auch andere Mitarbeiter um: Braucht man mich noch? Funktioniert das überhaupt? Warum machen wir das, es läuft doch auch so gut? Das sind doch alles nur Spielereien.
Berührungsängste gegenüber Digitalisierung abgebaut
Zeppelin wusste nun im Detail, welche Berührungsängste gegenüber der Digitalisierung, aber auch gegenüber anderen Einheiten und Kollegen es abzubauen galt. Also schuf der Konzern eine Social-Collaboration-Plattform, die nun intern für Transparenz sorgt und auch den internationalen Austausch stärkt. Außerdem informieren sich Mitarbeiter jetzt gegenseitig in Learning Communities darüber, was beispielsweise ScrumScrum, Design ThinkingDesign Thinking oder AgileAgile genau bedeutet. Alles zu Agile auf CIO.de Alles zu Design Thinking auf CIO.de Alles zu Scrum auf CIO.de
Ebenso wurde ein digitales Ideen-Management aufgebaut, so dass nun jeder einen neuen Vorschlag sofort sehen und darauf reagieren kann. Vielfältige Fortbildungen für die Mitarbeiter begleiten die digitale Transformation. "Wir versuchen, möglichst viele von unseren fast 9000 Mitarbeitern zu erreichen. Bei allen wird es uns nicht gelingen", fürchtet Gerstmann. Aber er weiß auch, wenn Zeppelin den Weg der Digitalisierung nicht geht, dann werden andere den Konzern überholen.